Der Schuldenberg wächst weiter an ++ Violettes Jahresminus von knapp 7 Millionen Euro ++ Infrastruktur-Altlasten, Zins-Entwicklung und Energiekosten ++ Stadionverkauf als Lösung?
Der höchste Zuschauerschnitt aller Zeiten, ein florierendes Merchandising-Konzept, dazu die Gruppenphase der Conference League. Die Hoffnungen, dass sich die finanzielle Lage der Austria in der Vorsaison (Stichtag 30. Juni 2023) gebessert hat, waren durchaus berechtigt. Sie lösten sich aber bei allen Violetten eher in Luft auf.
Denn einen Tag nach dem sportlich bitteren 0:1 in Wolfsberg gab’s mit der Veröffentlichung der Finanzkennzahlen einen Rückschlag, der wahrscheinlich noch deutlich schmerzhafter ist. Das weiß auch Harald Zagiczek, seit knapp zwei Monaten neuer Finanzvorstand der Violetten. „Die finanzielle Lage ist nach wie vor sehr schwierig, da gibt es nichts schönzureden.“ Trotz einer positiven Umsatzentwicklung ergab sich ein negatives Jahresergebnis von 6,85 Millionen Euro.
Verkaufen und mieten?
Das negative Eigenkapital stieg von 16,281 Millionen Euro auf 20,659 Millionen Euro, das Fremdkapital von 71,911 Millionen Euro auf 73,620 Millionen Euro. Die Verbindlichkeiten betragen 66,73 Millionen Euro. Zahlen, die man unterm Strich so deuten könnte: Die Tendenz zeigt in die falsche Richtung.
Das sieht Austrias Finanz-Boss aber anders bzw. sieht er einen klaren Weg aus der Misere: „Es gibt einige konkrete Maßnahmen, an deren Umsetzung wir mit Hochdruck arbeiten. Die Grundstimmung im Verein ist positiv, auch bei Partnern, Fans und Mitgliedern. Gemeinsam werden wir gestärkt aus dieser schwierigen Phase herauskommen.“
Wie reagiert die Bundesliga?
Die Gründe für die Probleme liegen auf der Hand. Der größte Zins-Anstieg der Geschichte macht nicht nur vielen Privaten, sondern auch der Austria zu schaffen. Die brutalen Energiekosten und die Abschreibungen aufgrund der Infrastruktur-Investitionen (Stichwort neues Stadion) sind weitere Faktoren. Die große Frage lautet nun: Wie reagiert die Bundesliga?
Und wie könnte die Austria aus diesem durch den Stadionbau entstandenen Teufelskreis jemals wieder entkommen? Zagiczek denkt da an eine sogenannte „Sale and Lease Back“-Variante. Ein Immobilien-Investor würde die Arena kaufen, die Austria sie dann wieder mieten oder leasen. Dadurch könnte ein erheblicher Teil der Schulden zurückgezahlt werden, die Zins-Zahlungen würden logischerweise ebenfalls radikal sinken.
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