Eine am Dienstag veröffentliche Analyse des Verkehrsclubs Österreich (VCÖ) zeigt, dass 2022 bei allen Feinstaub-Messstellen in Österreich die WHO-Richtwerte überschritten wurden. Laut Europäischer Umweltagentur verursachte die Luftverschmutzung hierzulande zuletzt 4500 vorzeitige Todesfälle.
Der VCÖ ruft deshalb nach Maßnahmen im Straßenverkehr. Diese können stickeinen sehr großen Beitrag zur Reduktion der Luftverschmutzung leisten, hieß es. Das Land Salzburg habe beispielsweise festgestellt, dass allein das kürzlich aufgehobene flexible Tempolimit 100 auf der Tauernautobahn (A10) den Stickoxidausstoß beim Pkw-Verkehr um 19 Prozent reduzierte, inklusive des nicht betroffenen Lkw-Verkehrs brachte das flexible Tempolimit eine Reduktion um acht Prozent, was der Wirkung einer Gesamtsperre der Autobahn von knapp einem Monat entspricht.
„Die Gesundheit der Bevölkerung ist das höchste Gut. Deshalb ist ein Beibehalten beziehungsweise Einführen von niedrigeren Tempolimits wichtig, solange die Schadstoffbelastung über den Richtwerten der WHO liegt“, betonte VCÖ-Expertin Lina Mosshammer. Höheres Tempo erhöhe nicht nur den Schadstoffausstoß, sondern auch Reifen- und Bremsabrieb, den auch Elektroautos verursachen.
Dieselabgase besonders schädlich
In den Gemeinden und Städten kann durch Verkehrsberuhigung sowie mit einer Verkehrs- und Stadtplanung, die das zu Fuß gehen und Radfahren fördert, wesentlich dazu beigetragen werden, dass die Bevölkerung mehr Alltagserledigungen zu Fuß oder mit dem Fahrrad machen kann. In Städten sind zudem auch emissionsfreie Lieferzonen wichtig, um die besonders gefährliche Luftverschmutzung durch Diesel-Transporter zu reduzieren, schlug der VCÖ vor.
Erhöhtes Risiko bei Kindern
Je kleiner die Feinstaubpartikel, umso gefährlicher sind sie. Langfristige Belastungen erhöhen unter anderem das Risiko für Herzinfarkt und auch Lungenkrebs. Für Kinder sind die Feinstaubpartikel sehr schädlich, weil sich ihre Lunge im Wachstum befindet und sie im Verhältnis zur Körpergröße mehr Luft einatmen.
Auch Richtwerte für Stickstoffdioxid häufig überschritten
An 75 Prozent der Messstellen wurden außerdem die Richtwerte für Stickstoffdioxid überschritten. Stickstoffdioxid kann Atemwegs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie Lungenschäden verursachen.
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