Gouda, Mozzarella & Co

Käse-Konsum lässt die Kassen kräftig klingeln

Wirtschaft
02.12.2023 10:00

Vegetarische Kost, der Trend zur schnellen Küche, Bequemlichkeit und die Liebe zu rot-weiß-roter Ware beschert den heimischen Käsemachern gute Geschäfte. Sie befeuern die Kauflaune der Konsumenten mit neuen Produkten. Mehr als 400 verschiedene Sorten stehen zur Auswahl - Tendenz weiter steigend.

Die Österreicher sind Fans von Emmentaler, Gervais & Co. „Käse zählt trotz deutlichen Teuerungen nach wie vor zu den beliebtesten Grundnahrungsmitteln“, berichtet Claudia Wabra („Die Käsemacher“). Der Pro-Kopf-Verbrauch liegt aktuell bei rund 23 Kilogramm pro Jahr und steigt stetig. In den letzten 25 Jahren betrug das Plus 64 Prozent. Im internationalen Vergleich sind die Franzosen Spitzenreiter mit 28 Kilogramm.

(Bild: Krone KREATIV, stock.adobe.com)

„Ein ganzes Stück Käse wird immer seltener gekauft, dafür steigt der Absatz bei Scheiben und geriebenen Sorten“, erläutert AMA-Marketing-Chefin Christina Mutenthaler-Sipek. Lieblingssorte ist der Gouda, aber auch Mozzarella kommt immer öfter auf die Teller. Wir haben die Qual der Wahl, denn über 400 verschiedene Sorten werden hierzulande produziert. Im Westen dominiert der Hartkäse, im Osten Frischkäse und weiche Varianten.

Christina Mutenthaler-Sipek, Agrarmarkt Austria: „Ein ganzes Stück Käse wird immer seltener gekauft, dafür steigt der Absatz bei Scheiben und geriebenen Sorten.“ (Bild: © MICHAEL SAZEL FOTOGRAF)
Christina Mutenthaler-Sipek, Agrarmarkt Austria: „Ein ganzes Stück Käse wird immer seltener gekauft, dafür steigt der Absatz bei Scheiben und geriebenen Sorten.“

Die heimischen Käsereien befeuern die Kauflaune mit neuen Angeboten. „Natürlich bemerken auch wir, dass es aktuell herausfordernder ist, hochwertige Produkte zu vermarkten. Dennoch sind wir mit der aktuellen Marktentwicklung zufrieden“, so Gerrit Woerle vom gleichnamigen Betrieb, der auf Heumilch setzt und 2022 eine neue Naturkäserei ausbaute, um die Weichen für die Zukunft zu stellen.

Gerrit Woerle: „Es ist aktuell herausfordernder, hochwertige Produkte zu vermarkten. Mit der aktuellen Marktentwicklung sind wir dennoch zufrieden.“ (Bild: www.neumayr.cc)
Gerrit Woerle: „Es ist aktuell herausfordernder, hochwertige Produkte zu vermarkten. Mit der aktuellen Marktentwicklung sind wir dennoch zufrieden.“

„Wir konnten unsere Abgabepreise im Jahr 2023 reduzieren. Käsepreise wirken aktuell sogar wieder inflationsdämpfend, sprich sie liegen deutlich unter der allgemeinen Teuerungsrate“, analysiert Berglandmilch-Geschäftsführer Georg Lehner (Schärdinger, Stainzer und Tirolmilch, etc.). Die Branche profitiere vom Trend zu vegetarischer Ernährung. Im eigenen Unternehmen unterstützt der Marktführer den Trend zu Bequemlichkeit und schneller Küche z. B. mit Produkten wie Brat- und Pfannenkäse, Varianten in Scheiben und geriebenen Sorten.

Georg Lehner, Berglandmilch-Geschäftsführer: „Wir konnten unsere Abgabepreise im Jahr 2023 reduzieren. Käsepreise wirken aktuell sogar wieder inflationsdämpfend.“ (Bild: Daniela Köppl)
Georg Lehner, Berglandmilch-Geschäftsführer: „Wir konnten unsere Abgabepreise im Jahr 2023 reduzieren. Käsepreise wirken aktuell sogar wieder inflationsdämpfend.“

Nöm-Cottagecheese wurde bei den Handelsketten zuletzt hoch gelistet - der Umsatz entwickelte sich entsprechend positiv. Aber die Kategorie sei generell leicht wachsend, weiß Nöm-Vorstand Alfred Berger, der auf die stark preisbestimmenden und weiterhin sehr hohen Faktoren wie Energie, Verpackung, Werkskosten, Abgaben und Löhne (9,4 Prozent mehr seit 1.11.2023) hinweist.

Die nächsten Wochen sind für die Branche jedenfalls positiv. „Von den steigenden Einkäufen vor Weihnachten profitiert auch der Käse“, weiß SalzburgMilch-Manager Florian Schwap.

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