Auch die vierte Runde der Kollektivvertragsverhandlungen für die rund 430.000 Angestellten und Lehrlinge im Handel hat am Dienstagabend keine Einigung gebracht. In ganz Österreich finden nun an ausgewählten Standorten von Donnerstag bis Sonntag erste Warnstreiks statt.
Anfangs hieß es aus Verhandlungskreisen, dass es auf beiden Seiten Bemühungen, gute Gespräche und eine Annäherung der Positionen gebe. Letztlich reichte es nicht und die Verhandlungen wurden am Abend abgebrochen.
430.000 Angestellte
Es gibt große Unterschiede bei den Positionen: Boten die Arbeitgeber für die rund 430.000 Angestellten im Handel ursprünglich ein Gehaltsplus von fünf Prozent und eine Einmalzahlung von 800 Euro, so sind es mittlerweile sechs Prozent sowie eine einmalige Teuerungsprämie von 1000 Euro.
Dies entspreche bei niedrigeren Einkommen einer Bruttoerhöhung um 12,02 Prozent und bei höheren Einkommen einem Plus von 10,05 Prozent, so die Wirtschaftskammer.
Ursprungsforderung reduziert
Die Gewerkschaft GPA reduzierte ihre Ursprungsforderung auf 9,5 Prozent und einen Fixbetrag von 40 Euro. Zum Vergleich: Ebenfalls am Dienstag einigten sich die Sozialpartner für die Beschäftigten im privaten Pflege-, Gesundheits- und Sozialbereich auf ein Gehaltsplus von 9,2 Prozent.
Die Gewerkschaft müsse die wirtschaftliche Realität und die Herausforderungen im Handel berücksichtigen, so Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will. „Von Streiks im Weihnachtsgeschäft profitiert niemand außer Drittstaatenhändler, was wiederum die Sozialsysteme und die Volkswirtschaft schwächt.“
Streiks im Weihnachtsgeschäft?
Die Gewerkschaft zeigte sich davon unbeeindruckt und stellte Warnstreiks im Weihnachtsgeschäft in Aussicht. Starten sollen diese am Donnerstag, eine Streikfreigabe vom ÖGB gibt es bereits. Am 2. Dezember steht der erste Einkaufssamstag im Advent ins Haus.
Es wäre ein Novum, wenn der Handel vor den Metallern abschließt. Bei diesen geht es nach zahlreichen Streiks am Donnerstag in die bereits achte Gesprächsrunde.
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