Ermöglicht wurde die Eröffnung eines weiteren Markts durch die Initiative "Bekannte Menschen gegen bekannte Probleme", die von Moderator Dominic Heinzl ins Leben gerufen wurde: "Alexander Schiel hat mich bei einer Charity-Tour von Harley-Davidson ersteigert und mir von diesem Projekt erzählt." Kurze Zeit später sei man in einem Kaffeehaus zusammen gesessen und habe überlegt, wie man den Verein Sozialmarkt Wien unterstützen könnte.
Zahlreiche Veranstaltungen und Events wie etwa ein Promi-Flohmarkt in den Wiener Ringstraßen-Galerien oder ein Charity-Abend in den Räumlichkeiten von Unternehmer Ali Rahimi folgten und brachten letztendlich eine Summe von rund 93.510 Euro an Spendengeldern ein - mehr als sich Schiel und Heinzl je erwartet hatten: "Für einen reinen Wareneinkauf wäre so viel Geld Verschwendung gewesen, also beschlossen wir, einen dritten Markt zu eröffnen."
Keine abgelaufenen Produkte
Ohne die Unterstützung von vielen bekannten Handelspartner wäre das Projekt Sozialmarkt aber nicht machbar, hieß es: "Ich bin sehr stolz, dass wir kein Produkt haben, das abgelaufen ist. Die Firmen bieten mir vergünstigte Waren an und ich biete sie zu diesem Preis unseren Kunden an", begründete Schiel den Erfolg seiner Filialen.
"Mir gefällt, dass es hier Markenprodukte und Pflegeartikel gibt, nur günstiger eben", zeigte sich Ali Rahimi positiv überrascht. "Meine Erwartungen wurden mehr als übertroffen." Die Produkte können laut Schiel bis zu zwei Drittel billiger in den Sozialmärkten erworben werden.
Auch Platz fürs Kennenlernen
Im dritten Markt des Vereins - neben den bereits bestehenden in Favoriten und Hernals - gibt es aber auch Platz fürs Kennenlernen: "Wir haben ein Café mit Stehtischen integriert, wo die Menschen plaudern oder Rezepte austauschen können", hob Schiel hervor. Insgesamt zeigte sich der Sozialmarkt-Chef erfreut, dass sich die Menschen nicht mehr schämen, weniger Geld zu haben als andere. Trotzdem sei er erst dann glücklich, wenn er wieder alle Sozialmärkte schließen könne und es keinen Bedarf mehr gebe.
Der Verein Sozialmarkt Wien zählt derzeit 27.000 Mitglieder. Für den Einkauf in einer Filiale sind all jene Menschen berechtigt, die im Monat ein Nettoeinkommen unter 900 Euro haben. Dies muss der Kunde beim ersten Mal mittels Gehaltszettel oder Arbeitslosenbestätigung und Meldezettel nachweisen. Die Anzahl der Produkte pro Person ist zudem begrenzt.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.