Bescheid positiv

Grünes Licht für Gas-Probebohrung in Molln

Oberösterreich
29.11.2023 10:59

Lange hat es gedauert, doch nun ist der Bescheid offiziell: Die Umweltschutzabteilung des Landes Oberösterreich erteilt der Probebohrung bei Molln grünes Licht. Die Probebohrung soll feststellen, ob sich an der Stelle tatsächlich ein Gasvorkommen befindet. Die ersten Arbeiten werden in den kommenden Tagen beginnen. 

Eine Gas-Probebohrung der Firma ADX in Molln im Nahbereich des Nationalpark Kalkalpen darf durchgeführt werden. Der Naturschutzbescheid ist positiv ausgefallen. Das Land Oberösterreich und ADX bestätigten am Mittwoch eine entsprechende Mitteilung des Umweltdachverbands. Dieser prüft nun eine Beschwerde beim Landesverwaltungsgericht. „Die Naturschutzbehörde hat die Eingaben des Antragstellers geprüft und ist zu dem Ergebnis gelangt, dass die gesetzlichen Voraussetzungen für eine positive bescheidmäßige Erledigung vorliegen“, hieß es aus dem Büro von Naturschutz-Referent LHStv. Manfred Haimbuchner (FPÖ) auf APA-Anfrage.

Einsprüche erwartet, aber kein Aufschub
Damit seien alle notwendigen Bewilligungen erteilt, bestätigte ADX. Etwaige Beschwerden gegen den 150 Seiten starken Bescheid hätten laut dem Unternehmen keine aufschiebende Wirkung. Die ADX Vie GmbH - eine Tochterfirma des in Australien gelisteten Explorationsunternehmens ADX Energy - will noch in diesem Winter mit Gas-Probebohrungen in Molln (Bezirk Kirchdorf) starten. Bisher fehlte dazu die naturschutzrechtliche Bewilligung. Montanrechtlich war die Probebohrung bereits genehmigt. „Die Vorbereitungen laufen bereits“, sagte ein ADX-Sprecher am Mittwoch gegenüber der APA.

Erster Schritt von langem Prozess
Die Herstellung des Bohrplatzes werde etwa sechs Wochen in Anspruch nehmen, die eigentliche Bohrung ebenfalls. Danach durchzuführende Tests würden wieder einige Wochen dauern. Erst dann wird man wissen, ob oder wie viel Gas gefunden wurde. Sollte Gas gefunden werden, befürchten Naturschützer bis zu 25 Bohrstellen im Gebiet rund um den Nationalpark Kalkalpen. ADX dementierte das und spricht von fünf bis sechs Bohrstellen, die allerdings - ebenso wie eine dann wohl nötige Pipeline - auch erst beantragt und genehmigt werden müssten.

Umweltschützer protestieren
Umweltdachverband-Präsident Franz Maier appellierte an die Landesregierung, das „spekulative, rückwärtsgewandte Fossil-Projekt“ noch zu stoppen. „Jede Regierung, die weiter in den Ausbau fossiler Energieträger investiert, betreibt Raubbau an der Natur, setzt Österreichs Klimaziele und in weiterer Folge unsere Lebensgrundlage aufs Spiel“, hieß es in einer Aussendung. Naturschützer hatten unter anderem mit Eingriffen ins Landschaftsbild und sechs geschützten Fledermausarten argumentiert sowie damit, dass auch das Amtsgutachten der Naturschutzbehörde in einigen Punkten negativ gewesen sei.

Porträt von OÖ-Krone
OÖ-Krone
Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt