Finanzombudsmann zu Causa Signa: „Es ist vorbei“

Unabhängig davon, ob ein Insolvenzantrag von der Signa-Gruppe eingebracht wird, oder ob es zu einem Ausgleich oder einer Zerschlagung der Signa kommt: „Was jedenfalls vorbei ist, ist das Unternehmenskonzept von René Benko und Signa, mit dem es erfolgreich und groß geworden ist. Nämlich Immobilien in Bestlagen zu kaufen, mit großen Kapitalressourcen. Mit einem Geschäftsmodell, vor dem man durchaus den Hut ziehen muss und mit einer Vision, die man auch im Ursprung durchaus auch gutheißen kann.“

Damit sei es nun vorbei, sagt Gerald Zmuegg, Geschäftsführer des Finanzombudsteams im Talk auf krone.tv mit Jürgen Winterleitner.

Das Erfolgsmodell von Signa
Doch wie sind Erfolg und Untergang der Signa in den letzten Jahren zu erklären? „Unterm Strich war’s im Kern immer so, dass die Signa sich immer Immobilien gesucht hat in perfekten Lagen, in ‚1a-Lagen‘. Und versucht hat dann, mit entsprechenden Behördenunterstützungen dann daraus einen Mehrwert zu schaffen und das entsprechend aufzuwerten und dadurch Mieteinnahmen zu erzielen. Irgendwann ist man in der Wertschöpfungskette dann weitergegangen und hat gesagt, man will nicht ‚nur Vermieter‘ sein, sondern man ist gleichzeitig in den Handel selber eingestiegen. Das ist bekannterweise nicht so gut gegangen.“

Anzeige bei der Finanzmarktaufsicht
Es gehe der Signa genauso, wie vielen anderen Immobilienunternehmen aktuell, sagt Zmuegg: „Nämlich dass sie überrascht sind von den Zinssteigerungen, aber auch von den nicht mehr vorhandenen Kreditmitteln bzw. Anleihenmitteln.“

Gestern hat das Finanzombudsteam von Gerald Zmuegg eine Anzeige bei der Finanzmarktaufsicht eingebracht. Die Finanzmarktaufsicht soll prüfen, ob heimische Banken bei der Vergabe von Krediten alle erforderlichen Kreditvergabe-Standards eingehalten haben. In der Anzeige werden auch drei heimische Großbanken angeführt.

Worum es bei der Anzeige genau geht und wie Gerald Zmuegg die Folgen der Signa-Insolvenz bewertet, sehen Sie im Video oben.