Am 1. Einkaufssamstag

Rollentausch: Die Kunden werden zu Verkäufern

Helmut Zechner lässt im Advent Kunden in seiner Buchhandlung Heyn Bücher verkaufen.

(Bild: Uta Rojsek-Wiedergut)

Bei der Klagenfurter Buchhandlung Heyn haben die 25 Mitarbeiter am ersten Einkaufssamstag dienstfrei; für sie springen Leseratten ein, für Verpflegung sorgt der Chef.

Die Einkaufssamstage im Advent spülen für den heimischen Handel ordentlich Geld in die Kassen. Und da ist es besonders ungewöhnlich, dass die Klagenfurter Buchhandlung Heyn genau an einem dieser Tage den Mitarbeitern eine Pause gönnt. „Meine 25 Mitarbeiter haben am 2. Dezember frei. Sie werden von Stammkunden ersetzt“, so Eigentümer Helmut Zechner.

Spende an Ärzte ohne Grenzen
Nicht nur die Angestellten haben am ersten Einkaufssamstag eine Verschnaufpause, sondern auch Ärzte ohne Grenzen dürften sich über diese durchaus ungewöhnliche Aktion freuen. „Die Personalkosten für diesen Tag werden an die Organisation gespendet“, so Zechner im „Krone“-Gespräch.

Schulung für die Neo-Buchhändler
Doch bevor sich die 25 Mitarbeiter erholen dürfen, müssen zuerst aber noch die Neo-Buchhändler, die meist Stammkunden sind, eingeschult werden. „Wir machen sogar zwei Schulungen mit den Verkäufern, die zwischen sieben und 70 Jahren alt sind.“

„Wir verkaufen im Jahr durchschnittlich 120.000 Bücher. Auch am 2. Dezember wird es wieder einen reißenden Absatz geben“, so Zechner, der seinen 45 „Angestellten“ am ersten Adventsamstag natürlich hilfsbereit zur Seite stehen wird.

„After-Show-Party“
Und nach getaner Arbeit dürfen sich die Neo-Buchhändler über eine kleine Überraschung freuen: „Wir machen nach Geschäftsschluss noch eine After-Show-Party.“ Zuvor werden die freiwilligen Helfer während der Arbeitszeit mit Speis und Trank von ihrem Chef verwöhnt.