Bei ihrer Demonstration kürzlich in der Altstadt drohten Handelsangestellte erstmals mit Streik. Jetzt ist es soweit. In mehreren Handelsbetrieben sind für Donnerstag Arbeitsniederlegungen geplant.
Streikende Verkaufsangestellte - das ist in Salzburg etwas ganz Neues. Erstmals seit Jahrzehnten dürften heute so manche Kunden vor geschlossenen Geschäftstüren stehen. In den nächsten Tagen werden Warnstreiks noch in weiteren Betrieben kurzfristig das Geschäft stören.
Einmalzahlung in der Kritik
„In Salzburg gehen die Angestellten mehrerer Handelsbetriebe nach dem Abbruch der Verhandlungen am Dienstag in Warnstreiks. Die Handelsbeschäftigten benötigen eine nachhaltige Gehaltserhöhung zur Abdeckung der Teuerung“, begründet Michael Huber. Der Geschäftsführer der Gewerkschaft GPA Salzburg nennt die am Dienstag von den Arbeitsgebern angebotenenen 6 Prozent Gehaltserhöhung plus Einmalzahlung (die Gewerkschaft fordert 9,4 Prozent plus 15 Euro Fixbetrag) ein nicht faires Angebot.
WKS-Präsident: „Wir gehören doch zusammen“
Salzburgs Wirtschaftskammerpräsident Peter Buchmüller kontert: „Wenn man die staatlichen Steuererleichterungen und die Inflationsanpassung der Sozialleistungen einrechnet, sind das weitere plus 3 Prozent.“ Er verweist auf Umsatzprobleme des Handels. Streike man im Weihnachtsgeschäft, treibe man die Kunden des Salzburger Handels zu Amazon. „Wir gehören doch zusammen“, appelliert Buchmüller an die Gewerkschaft, sie solle keinen Keil zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber treiben.
Streikmaßnahmen erfordern starke Nerven
Die Stimmung unter vielen Handelsbeschäftigten ist angespannt. Erstmals zu streiken, bedeutet für viele eine Extremsituation. Die Solidarität sei groß, sagt Michael Huber. Und ergänzt: „Uns riefen auch einige Salzburger Betriebe an, mit denen wir nicht gerechnet hätten.“
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