Mehr erneuerbare Energien, CCS, 1,5-Grad-Ziel: Auf der Weltklimakonferenz in Dubai wird es wieder schöne Versprechen geben. Helga Kromp-Kolb ist Expertin für Klimaschutz und hat für mangelnde Maßnahmen der Politiker gegen den Klimawandel einen anderen Vorschlag parat.
Die heuer erstmals durchgeführte globale Bestandsaufnahme belegt, dass der Politikprozess, wie von den Klimakonferenzen (COP) gesteuert, zu langsam ist.
Fokus auf Entwicklungsländer
Andere Ansätze sollten daher parallel verfolgt werden: etwa Koalitionen der Willigen, wie die Beyond Coal and Gas Alliance (Zusammenschluss von Staaten, die bereit sind, schneller zu reduzieren), oder bilaterale Verträge, wie zwischen USA und China oder zwischen Industrie- und Entwicklungsländern: Mit Technik und Geld wird Entwicklungsländern geholfen, ihr Treibhausgasbudget nicht auszuschöpfen, und den Industrienationen Teile zu überlassen, damit diese ihres nicht überziehen.
Indirekt könnte staatliche Risikoabfederung dem Klimaschutz dienen, wenn das im globalen Norden Investitionen reichlich vorhandene Geld, etwa jenes von Pensionsfonds, dem globalen Süden zum Ausbau von erneuerbarer Energie verfügbar gemacht wird.
Idee einer Haftstrafe
Auch die Ausweitung der Delikte, die vom Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag verfolgt werden, auf ein 5. Delikt, Ökozid, wäre ein Hebel, denn dann könnten in jedem der 123 Unterzeichnerstaaten Politikerinnen und Politiker oder Entscheidungsträger der Wirtschaft wegen mangelnden Klimaschutzes verhaftet und persönlich belangt werden.
Die COP28 bietet die Gelegenheit, auch solche Ideen auszuhandeln.
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