Vor rund einem Monat war Eishockey-Spieler Adam Johnson in England auf tragische Weise verstorben. Am Sonntag wurde auch ein Black-Wings-Spieler von der messerscharfen Kufe eines Eislaufschuhs am Hals getroffen, erlitt gottlob „nur“ einen nicht allzu tiefen Schnitt. Linz-Präsident Peter Nader erließ eine Dienstanweisung zum Tragen eines Halsschutzes. Dennoch spielten beim 2:0 gegen Bozen mehrere Cracks ohne Schutz.
„Das war ein hart umkämpftes Spiel, wir können einstecken - aber auch austeilen. Ich bin stolz auf die drei Punkte gegen den HC Bozen, der zuvor zehn Spiele in Folge gewonnen hat“, war Black-Wings-Coach Phil Lukas Dienstagabend nach dem 2:0 und dem siebenten Heimsieg in Folge zufrieden. Und passiert ist – außer, dass Martin Stajnoch nach dem Blocken eines Schusses ausschied – auch nichts. Was in Zeiten wie diesen leider Thema ist. Erst am Sonntag wurde ein Linz-Crack in Ungarn von einer Kufe am Hals getroffen! Gottlob nicht zu tief, er erlitt „nur“ eine Schnittwunde.
Coach schlief nach Vorfall schlecht
„Ich bin an dem Abend schwer eingeschlafen, hab’ das erst später richtig verarbeitet. Gott sei Dank ist nichts passiert“, sagt Lukas. Als Folge erließ Präsident Peter Nader eine Dienstanweisung zum Tragen eines Halsschutzes. Dennoch spielte gegen Bozen rund ein Drittel der Cracks ohne – auch Kapitän Brian Lebler, der sich dazu nicht äußern will. Während etwa auch der stark aufspielende Emilio Romig offenbar noch das Körpergefühl „oben ohne“ genießt: „Es ist sicher wichtig, dass man sich um die Sicherheit kümmert, leider brauchts immer einen Anlassfall dass etwas passiert. Er kommt nächstes Jahr von der Liga eh‘ verpflichtend und ich werde dann wohl bis ans Karriereende mit ihm spielen. Wenn ich noch ein paar Partien ohne spielen kann, wieso nicht?“ Während Jakob Mitsch sagte: „Ein bissl einengen tut er, aber das ist Gwöhnungssache.“
Präsident hat kein Verständnis
Präsident Nader hat kein Verständnis: „Ich verstehe die Spieler nicht, kann’s nicht nachvollziehen! Sie sollen den Schutz aus Selbstschutz und Verantwortung – auch gegenüber anderen – tragen. Für mich gehört das jetzt zur fixen Ausrüstung dazu wie der Helm zum Radfahren, sie sollen sich daran gewöhnen.“ Vorschreiben kann’s der Klub nicht, auch Coach Lukas kann nur appellieren: „Wir wollen einen so tragischen Fall nie mehr erleben! Ich kann nur ansprechen, dass die Spieler auch die Verantwortung und Haftung übernehmen und dass ich mir wünschen würde, dass sie ihn tragen. Die Entscheidung aber liegt bei den Athleten.“
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