Michaela Kotaskova ist Nummer zehn der Welt und damit Österreichs bestplatzierter Box-Profi. Am Samstag verteidigt sie bei der Bounce Fight Night ihren WBF-Intercontinental-Gürtel. Ist das geglückt, besteht die Chance auf den Weltmeistertitel - und das mit 32 Jahren. „Ich halte vom Alter nicht viel.“
Addiert werden im Hotel InterContinental 80 Jahre im Ring stehen. Damit Kotaskova die Chance auf den WM-Titel wahrt, muss ein Sieg gegen die 48-jährige Argentinierin Maria Elena Maderna (verteidigte den WM-Gürtel im größten Verband einst vier Mal) her: „Das Alter sagt nicht viel aus, nur dass sie eine große Kampferfahrung mit vielen Titelkämpfen hat. Sie soll sehr fit sein. Komischerweise steigt nämlich die Ausdauer mit dem Alter, das merke ich auch bei mir. Eher das Explosive und Schnelle nimmt mit dem Alter ab. Sie wird daher vermutlich nicht so spritzig sein.“
Dabei hätte es vor kurzem noch eine ganz andere Landsfrau von Lionel Messi werden sollen. Die erst vor rund zwei Wochen abgesagt hat: „Mich hat das nicht so aus dem Konzept gebracht, nehme das so wie’s kommt. Ich hatte eine Woche bevor der Gegner gewechselt wurde eine Sparringspartnerin aus Ungarn. Die passt im Nachinein ganz genau zur neuen Gegnerin. Vielleicht haben wir das schon ein bisschen gespürt.“ Linksauslegerin und 20cm größer als die gedachte Gegnerin - eben ganz anders als geplant. Aber: „Grundsätzlich ist sie eine, die mir besser liegen sollte.
„Bestätigung, aber kein Meilenstein“
Beinahe hätte es die WM-Chance schon bei dieser Veranstaltung gegeben. Letztlich machte das Geld einen Strich durch die Rechnung: „Wenn ich jetzt meinen Titel verteidige, muss sie (die Weltmeisterin, Anm.) gegen mich antreten. Das ist auf jeden Fall das Ziel für April. Wir sind bereit - egal ob auf der Bounce Fight Night oder in ihrer deutschen Heimat.
So boxt Kotaskova zum bereits dritten Mal um den WBF-Interconti-Gürtel. „Mein Ziel, den Gürtel, habe ich schon erreicht. Nun wäre es eine Bestätigung, aber kein Meilenstein.“ Der Unterschied: „Ich bin nach zwei Titelkämpfen ein bisschen entspannter. Ich fühle mich auch sicherer, dass ich zehn Runden gut boxen kann. Aber die Gegnerin ist noch erfahrener, hat noch mehr Titelkämpfe bestritten. Sie wird nicht besonders aufgeregt sein.“
„Kam sehr überraschend“
Erstmals in ihrer Karriere zählt das Weltergewicht zu den zehn Weltbesten. „Das kam sehr überraschend. Aber ich spüre einen gewissen Druck. Da bin ich nämlich schon zwischen den richtigen Granaten im Ranking. Ich werde die Top-10 jetzt nicht mehr verlassen.“ Auch, weil sich damit viele Türen geöffnet haben: „Wir gehen davon aus, dass jetzt wirklich sehr viele gute Angebote für Kämpfe im Ausland kommen werden. Wenn eines für uns interessant klingt, es um einen Gürtel in den großen Verbänden (IBF, IBO, WBA, WBC, WBO) geht, fahren wir dorthin.
Bereit dazu wäre der Vorzeigeprofi jederzeit. Das lästige Gewichtmachen gibt’s bei ihr nämlich nicht, ihr Gewicht hält sie permanent. Deshalb gibt’s auch während der Saison Pizza und Co. In der Woche vor dem Kampf steht nur noch Schattenboxen und Taktikbüffeln am Programm: „Entspanntes, lockeres Training halt. Damit ich für den Samstag erholt bin“. Fünf Tage danach geht’s eine Woche nach Fuerteventura. Natürlich inklusive Training: „Ich werde regenerativ weiterarbeiten, laufen und Krafttraining machen. Der Kopf braucht aber Abstand vom Boxen, daher wird nicht geschlagen. Ich schließe das Jahr gerne in einem Relax-Modus ab.“
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