Hunde sind Familienmitglieder und Freunde. Doch es gibt auch Menschen, die sie gerne zum Zubeißen animieren. Bei einem exklusiven Termin mit der „Krone“ findet Minister Johannes Rauch klare Worte.
Kennen Sie die Apokalyptischen Reiter? Sie sind die Boten des jüngsten Gerichts und bringen Krieg, Pest und den Tod. Als diese unheilbringenden Bibelgestalten bezeichnet ein Hundetrainer eine Allianz der größten Tierschutzorganisationen des Landes.
Diese fordern, dass Hunde nicht mehr auf Menschen gehetzt werden dürfen. Eine Forderung, die unzähligen Österreichern aus dem Herzen spricht. Verständlich, gilt doch der Hund als bester Freund der Menschen. Und als lebende Waffe, die gelernt hat, sich am Menschen (wenn auch im Schutzärmel) zu verbeißen, ist er eine Bedrohung.
Das sehen auch Experten so, und warnen: „Wenn Hunde derart gedrillt werden, stellen sie eine große Gefahr für die Öffentlichkeit dar und werden sogar zum Aggressionsjunkie.“
Sexistische Postings der Schutzhunde Befürworter
Als höchst aggressiv wird auch das Vorgehen einiger Befürworter dieses „Trainings“ beschrieben. Kritische Hundetrainer und Organisationen berichten von höchst untergriffigen, sexistischen Postings auf den sozialen Plattformen. Aber auch massive Bedrohungen wie „dem sollte man mit der Dachlatte eine überziehen“ sind keine Ausnahme.
Mein Ziel ist es auch, Hunde vor diesen stress- und angstauslösenden Trainingsmethoden zu schützen.
Tierschutzminister Johannes Rauch
Bild: APA/Georg Hochmuth
Hinzu kommen Lügen, die selbst Münchhausen in den Schatten stellen! So schreibt der Hunde-Dach-Verband (ÖKV) in einer Aussendung: „Mit dem Verbot eines Beißtrainings wäre auch die Ausbildung sämtlicher Gebrauchs-, Dienst- und Assistenzhunde verboten.“ Dazu Eva Rosenberg von den Vier Pfoten: „Unfassbar, mit welch dreisten Lügen man hier versucht, Menschen zu verunsichern.“
Einfach absurd, denn was hat ein Beißtraining mit einem Blindenführhund zu tun? Hunde von Polizei oder Bundesheer sollen dieses Training weiterhin absolvieren. Es geht ausschließlich um private Personen, die Gefallen daran finden, ihr Tier unter dem Deckmantel des „Gebrauchshundesports“ auf Menschen zu hetzen. Begleitet wird das gerne auch von geposteten Fotos, wo Hunde besonders kampflustig und grimmig präsentiert werden.
Debatten im Parlament
Auch Minister Johannes Rauch, der in einer Verordnung ein Ende des Beißtrainings fordert, wird vom ÖKV und sogar auch von Parlamentariern heftig dafür kritisiert. Und zwar - und das ist für viele grotesk - von Dietmar Keck, der eigentlich Tierschutzsprecher der SPÖ ist. Seltsam? Dieses Verhalten klärt sich auf, wenn man weiß, dass Keck selbst Fan und Veranstalter von „Hunde-Sport-Turnieren“ ist - und dem ÖKV nahesteht.
Minister Rauch reicht es mit all diesen Verunglimpfungen und Lügen! Er hält bei einem exklusiven „Krone“ Termin mit Maggie Entenfellner, Eva Rosenberger von Vier Pfoten bei Hundetrainierin V. Cooksley fest:
„Mein Ziel ist es, durch ein Verbot des Angriffs- und Beißtrainings auf Menschen mit oder ohne Juteanzügen in der privaten Hundeausbildung, nicht nur Beißattacken zu reduzieren, sondern auch Hunde vor diesen stress- und angstauslösenden Trainingsmethoden zu schützen.“ Da wird sich die Schutzhunde-Lobby wohl einen Zahn am Minister ausbeißen.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.