"Krone": Herr Pfarrer, ist der "Fall Stützenhofen" eskaliert?
Pfarrer Michael Hofians: Für Stützenhofen selbst ist das eine super PR. Aber im Ernst: Ich wüsste schon, wer meine Kandidaten für den Pfarrgemeinderat sind. Und wenn da jemand dabei ist, mit dem ich nicht arbeiten kann, muss ich das vorher mit demjenigen klären. Pfarrer Swierzek hätte nach dieser Wahl den Mund halten müssen.
"Krone": Jetzt hat er anscheinend auch eine Geliebte gehabt.
Hofians: Da zitiere ich aus der Heiligen Schrift: "Wer von euch ohne Schuld ist, der werfe den ersten Stein." Das kann passiert sein. Na und?
"Krone": Und ein bekennender Homosexueller wäre in Ihrer Gemeinde in Wien-Heiligenstadt willkommen?
Hofians: Dass er in einer eingetragenen Partnerschaft lebt, ist nach Kirchenrecht - nun ja - ein öffentliches Ärgernis. Aber: Das Gesetz ist für die Menschen da und nicht die Menschen für das Gesetz. Ich würde niemanden aus meiner Gemeinde ausgrenzen, weil er homosexuell ist. Mir ist alles lieber, was nicht pädophil ist.
"Krone": Mit diesem Problem kämpft die Kirche seit jeher.
Hofians: Pädophilie passiert in der Familie, beim Bundesheer, bei der Exekutive, bei Lehrern und auch in der Kirche, weil dort Menschen sind wie überall. Das ist traurig.
"Krone": Wie katholisch sind Sie eigentlich?
Hofians: Ich bin ein freudiger Katholik. "Katholisch" heißt allumfassend. Ich muss Jude sein, evangelisch und orthodox. Alles hat Platz.
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