„Gen Z“-Studie

Unter 30-Jährige sind häufiger psychisch belastet

Wien
30.11.2023 13:48

Menschen unter 30, also die sogenannte Generation Z, sind häufiger erschöpft und fühlen sich öfter im eigenen Körper unwohl. Sie wünschen sich mehr Digitalisierung im Gesundheitsbereich.

Die psychische Belastung der Unter-30-Jährigen ist merklich höher als jene in älteren Bevölkerungsgruppen. Dieser Trend hat sich durch die Pandemie beschleunigt, erläuterte Reinhard Raml vom Marktforschungsinstitut IFES am Donnerstag in Wien bei der Präsentation des Austrian Health Report im Auftrag der Pharmafirma Sandoz.

Jüngere sind häufiger erschöpft und fühlen sich öfter im eigenen Körper unwohl, was sie sich wünschen, ist mehr Digitalisierung im Gesundheitsbereich.

(Bild: APA)

Der Austrian Health Report 2023 zeigt auf, dass sich der Gesundheitszustand der Gesamtbevölkerung weiter verschlechtert hat - obwohl die Pandemie überstanden ist. Rund zwei Drittel (65 Prozent) schätzen ihren allgemeinen Gesundheitszustand als sehr gut oder gut ein. Das sind weniger als noch 70 Prozent im Vorjahr und deutlich weniger als in der Zeit vor der Covid-Pandemie.

Mit dem Gesundheitssystem sind 16 Prozent gar nicht zufrieden und nur 45 Prozent sehr zufrieden. „So ein schlechtes Ergebnis haben wir noch nicht gehabt“, berichtete der IFES-Geschäftsführer.

Von den insgesamt 1003 befragten Personen beurteilen 29 Prozent der jüngeren Altersgruppe ihre psychische Gesundheit sehr gut oder gut. Im Vergleich zu 63 Prozent der 30- bis 44-Jährigen, 60 Prozent der 45- bis 59-Jährigen und 80 Prozent der Menschen ab 60 Jahren. Damit reiht sich die psychische Gesundheit der Generation Z sichtbar unter den Durchschnitt der Bevölkerung ein, berichtete Raml. 15 Prozent der Jüngeren bezeichnen ihren psychischen Gesundheitszustand sogar als sehr schlecht oder schlecht.

Verunsicherung und Zukunftsängste
Gründe für die erhöhte psychische Belastung der Generation Z seien nicht ganz einzugrenzen, möglicherweise aber trage die veränderte Medienlandschaft dazu bei, sagte Raml. Die Jüngeren hätten ständig Informationen über Krisen auf ihrem Smartphone verfügbar, es gebe „Verunsicherung und Zukunftsängste“. Studien, die belegen, dass bestimmte Mediennutzung psychisch krank macht, gibt es aber nicht, betonte Christina Breil vom Institut für Gesundheitsförderung und Prävention (IfGP).

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Möglicherweise trägt die veränderte Medienlandschaft dazu bei, dass die Generation Z psychisch höher belastet ist.

Reinhard Raml, Geschäftsführer vom Marktforschungsinstitut IFES

Wichtig sei die Bereitstellung von Gesundheitsinformationen - und zwar „qualitätsgesichert, leicht zugänglich, benutzerfreundlich und zielgruppenspezifisch“, empfahl Breil. „Die Generation Z ist eine Generation, die sehr interessiert ist. Diese Chance sollten wir nützen“, sagte Sandoz-CEO Peter Stenico.

Apotheken-Lieferservice „sehr wichtig“
50 Prozent der Jüngeren empfinden beispielsweise die Einführung von Apotheken-Lieferservices als sehr wichtig oder wichtig und 80 Prozent wollen Gesundheitsdaten und mehr auf Knopfdruck.

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Wichtig ist, dass man eine Seite hat, wo alles zentral abgespeichert ist.

Klaudia Aldjic, HR-Managerin

Die Regierung hatte vor wenigen Tagen bereits eine Digitalisierungsoffensive im Gesundheitsbereich und die Entwicklung einer Gesundheits-App angekündigt. „Wichtig ist, dass man eine Seite hat, wo alles zentral abgespeichert ist“, riet Aldjic von einzelnen „Insellösungen“ ab.

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