Das älteste Handelsgeschäft Kärntens, das Modehaus Grüner, lädt am Donnerstag zur 155-Jahr-Feier, Gregor Grüner ist in 5. Generation Geschäftsführer. Gegründet hat den Betrieb sein Ururopa Ferdinand 1868. Sehr gefragt ist der Online-Store, wobei alle Artikel, die bestellt werden können, in den vier Filialen erhältlich sind. Gregor kriegt zum Geburtstag sogar eine Grüner-Allee.
Das älteste Handelsgeschäft Kärntens ist ein schickes Modehaus mit viel Designermode. Gegründet hat den Betrieb 1868 Ferdinand Grüner. Damals wurden noch Galanteriewaren verkauft, also Liebenswürdigkeiten, gemeint sind Accessoires wie Tücher, Parfums, Manschettenknöpfe oder Schals. „Wenn früher ein Hemd kaputt wurde, hat man nicht gleich ein neues gekauft. Da wurde zum Beispiel der Hemdkragen ausgetauscht, den es bei uns zu kaufen gab“, erzählt Gregor. „Urgroßvater Gustav hat dann lange Zeit Spielwaren vertrieben.“ Unmittelbar beim Geschäft vorbei hat die Straßenbahn geführt, die durch die Bahnhofstraße ging.
Großes Aufsehen erregte in der Burggasse in den 30er Jahren der erste Autounfall auf der dann viele Jahre berüchtigten Kreuzung. „Immer wieder kam es, bis zur Umgestaltung der Bahnhofstraße in eine Einbahn, zu spektakulären Unfällen; und nicht selten wurden die Grüner-Schaufenster in Mitleidenschaft gezogen“, erzählt Gregor. Im zweiten Weltkrieg wurde das Haus stark beschädigt. Alfred Grüner, der das Geschäft 1980 übernahm, heiratete die Wiener Goldschmiede-Meisterin Angela, die gleich begann, im Betrieb ihres Mannes mitzuarbeiten. Die Grüners haben eine lange Familiensaga mit tollen Geschichten.
Gregor übernahm das Unternehmen 2021. Heute hat der Modesalon 45 Mitarbeiter, „zehn sind alleine für den Online-Handel verantwortlich. Alle Artikel, die bestellt werden könnten, sind auch in den Geschäften verfügbar. Viele Kunden schauen sich die Artikel zuerst an und bestellen sie danach. Online wird bei uns wie eine Filiale geführt“, so Gregor Grüner, der auch ein Damen bzw. Herren-Modegeschäft in Velden und einen Shop in der Kramergasse hat. In der Fußgängerzone geht das Geschäft gut, die bekannte Architektin Gräfin Itha Starhemberg war in der Kramergasse übrigens für die Innen- und Außengestaltung verantwortlich.
Zum runden Geburtstag gibt es nun auch ein Geschenk von der Stadt. Weil der St. Veiter Uhrenfabrikant Alfred Riedl in Klagenfurt den Jacques Lemans-Platz erhielt, forderte auch Gregor eine Grüner-Allee. Sie soll vom Fleischmarkt bis zum Modehaus führen. „Erhält die Bahnhofstraße mit Begegnungszonen ihr neues Gesicht, kann man den Plan umsetzen. Viele Anrainer müssten zustimmen. Ein Symbolschild kriegt Grüner in jedem Fall schon jetzt“, sagt Bürgermeister Christian Scheider.
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