Starke Schneefälle ab Freitag und darauffolgendes Schönwetter am Sonntag sind ein gefährlicher Mix. Auf die Wintersportler wartet am Wochenende und darüber hinaus insbesondere in Tirol eine heikle Situation abseits gesicherter Pisten. Erhöhte Vorsicht ist geboten!
Ein Meter Neuschnee in den Bergen – Tirol muss sich am ersten Dezemberwochenende für einen kräftigen neuen Wintereinbruch rüsten. Die GeoSphere Austria (vormals ZAMG) spricht ab Freitag eine Wetterwarnung aus. Und Tirols Lawinenwarner werden wohl große Lawinengefahr – also Stufe 4 – ausrufen müssen.
Der Freitag wird nass, die Schneefallgrenze liegt in Nordtirol zunächst bei 800 Meter.
Nikolas Zimmermann
Freitagabend Schnee bis ins Inntal
„Der Freitag wird nass, die Schneefallgrenze liegt in Nordtirol zunächst bei 800 Meter“, prognostiziert Meteorologe Nikolas Zimmermann vom Wetterdienst UBIMET. Im Tagesverlauf nehmen die Niederschläge zu, ab dem Abend schneit es bis ins Inntal. Der Samstag wird überall winterlich mit Schwerpunkt Unterland.
„Von Freitag- bis Samstagabend rechne ich in Nordtirol mit den größten Schneemengen in den Zillertaler Bergen – hier dürfte wohl rund ein Meter Neuschnee fallen“, sagt Zimmermann. Doch selbst in höheren Tallagen des Ziller—, Ötz- und Stubaitals sind 30 bis 40 Zentimeter zu erwarten, am Hauptkamm westlich des Brenners 50, in Reutte gute 20 Zentimeter. In Osttirol wird in ganz hohen Lagen ebenfalls mit einem Meter gerechnet.
Sonne am Sonntag, eiskalte Nacht auf Montag
„Am Sonntag lockert es bald auf, es wird ein meist sonniger Tag. Dann folgt eine saukalte Nacht auf Montag mit minus 10 Grad im Inntal. In Kältehotspots wie dem Defereggental sind sogar minus 20 Grad möglich“, sagt der Meteorologe.
Erster Sonnentag sehr heikel
Die starken Niederschläge in Nord- und Osttirol bereiten den Tiroler Lawinenwarnern große Sorgen. Das schöne Wetter am Sonntag vergrößert die Sorgenfalten noch einmal. Denn der erste schöne Tag nach Schlechtwetter ist statistisch gesehen besonders unfallträchtig.
Das Wettergeschehen ist dynamisch, wir bewerten die Lage ständig neu. Die Sportler sollen sich laufend informieren.
Christoph Mitterer, Lawinenwarndienst Tirol
Bild: Lawinenwarndienst Tirol
Große Lawinengefahr - Stufe 4
„Wir leiden bereits unter einem Altschneeproblem“, sagt Christoph Mitterer vom Tiroler Lawinenwarndienst. „Die Neuschneefälle werden die Lawinengefahr markant ansteigen lassen. Wenn die Wetterprognosen stimmen, müssen wir im Verlauf des Wochenendes wohl Gefahrenstufe 4, große Lawinengefahr, für manche Regionen ausrufen.“
Die Experten sprechen von einer sehr heiklen Situation für die Wintersportler. „Am schönen Sonntag wird es ein stark erhöhtes Unfallrisiko geben“, warnt Mitterer. „Da kann in kurzer Zeit leider sehr viel passieren.“
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