Zweiter Tag im Prozess rund um den tödlichen Auto-Raub: Die Frau des Opfers spricht am Donnerstag vor den Geschworenen über das „komische“ Verhalten der zwei Angeklagten.
In einer Hand hat sie ein Taschentuch. Mit der anderen streicht sie oft durch ihre auffallend langen braunen Haare: „Ich habe auf ihn gewartet und ihm immer wieder geschrieben und angerufen. Aber es kam nichts zurück“, erzählt sie am Donnerstag beim zweiten Verhandlungstag im Salzburger Landesgericht.
Es ist die Verlobte von Mohanad A., der bis heute spurlos verschwunden ist. Die Staatsanwältin ist sich sicher, dass der Iraker getötet wurde. Von den beiden Angeklagten, zwei ungarischen Halbbrüdern (20, 26). Und das im Zuge des Verkaufs seines schwarzen BMW X6 um 17.000 Euro. „Das war alles komisch. Sie haben das Auto nicht gefahren, sie haben den Preis nicht verhandelt. Und auch die Besichtigung in der Nacht, das war alles komisch“, sagt die Irakerin in gutem Deutsch aber mit stockender Stimme.
An jenem Jänner-Tag war das Paar zum Abendessen verabredet. Davor wollte Mohanad A. den Autoverkauf erledigen. „Ich habe beim Freilassinger Bahnhof gewartet. Normalerweise hätte er mir Bescheid gegeben, das tut er immer. Deshalb habe ich Angst um ihn bekommen.“ Zu diesem Zeitpunkt dürfte ihr Geliebter bereits tot gewesen sein. Erst Tage später stand fest, dass A. Opfer eines Kapitalverbrechens wurde - nacheinander folgten die Festnahmen der beiden Ungarn.
Wie der 31-Jährige starb, blieb auch im Prozess unklar. Am ersten Verhandlungstag meinte der vorbestrafte 20-Jährige, dass es zu einer tödlichen Schlägerei im Stiegenhaus eines Wohnhauses beim Salzburger Bahnhof kam. Deshalb ordnete die Richterin auch noch Ermittlungen an.
Am Dienstag geht es im Schwurgerichtssaal weiter.
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