Sergio Odabai darf schlichtweg als „Modeikone“ bezeichnet werden. Zumindest was seine Outfits beim Einzug in den Boxring betrifft. Dazu sagt er ganz bescheiden: „Ich biete dem Publikum einfach einen geilen Augenschmaus.“
Egal ob schwarzer Mantel mit Pelzkragen, rotes Jackett mit blauen Fransen, oder schwarz-silbernes Pailletten-Outfit: Wenn Odabai Richtung Boxring schreitet, ist er einfach ein Hingucker. Jubel, Trubel, Blitzlichtgewitter: „Meiner Meinung ist das Auftreten eines der wichtigsten Sachen, egal ob im Boxen oder der Arbeitswelt. Auch wenn viele das vielleicht nicht so sehen.“ Am Samstag wird bei der Bounce Fight Night auf Altbewährtes gesetzt. Der Rest verstaubt im Kasten? „Jein. Wenn’s einmal so weit ist, werde ich die versteigern und das Geld für den guten Zweck spenden.“
Bis es so weit ist, müssen aber noch einige Kämpfe gewonnen werden. Nach seinem Abstecher in Amerika soll der Anfang im Hotel InterContinental gegen den Italiener Michael Gonxhe gemacht werden. Zumindest laut Papier scheint dieser schlagbarer als sein Kontrahent in Las Vegas: „Er hat null Ähnlichkeit mit Hugo Micallef. Ich habe in der Vergangenheit den Fehler gemacht, dass ich Gegner unterschätzt habe. Das wird mir ab jetzt nicht mehr passieren. Er versteckt sich in der Doppeldeckung und kontert ab und zu. Das sind die Momente, auf die ich aufpassen muss. Aber er sollte mir liegen, einer bei dem ich meine starken Schläge zur Geltung bringen kann.“ Auch, weil mit einem Sieg neben einem Sprung in der Weltrangliste sich weitere Türen öffnen können.
„Man kann nichts machen, wenn alle gegen einen sind“
Die er in Übersee trotz seiner (ungerechten) Niederlage bereits aufgestoßen hat. Der Groll ist mittlerweile verflogen: „Natürlich habe ich mich nach dem Kampf über die Entscheidung aufgeregt, weil der Ringrichter den Kampf beendet hat, obwohl der Arzt das ‚Go‘ gegeben hat. Aber man kann nichts machen, wenn alle gegen einen sind. Im Endeffekt hab ich’s akzeptieren müssen. Ich konnte Erfahrung sammeln. Es geht weiter. Man muss aber schon auch sagen, dass Hugo der stärkste Gegner war, den ich bisher hatte.“
Vermutlich, weil er (erneut) mit seinem Gewicht andere Probleme hat. 1,7 Kilogramm fehlen ihm bis zur Abwaage und das geforderte Superleichtgewichts-Limit von 63,5 am Freitag. Zugegeben: nicht mehr viel. Wenn man an die 72 Kilo denkt, die er nach seinem Auftritt in der T-Mobile Arena auf die Waage brachte, dann doch ein dickes Stück Arbeit. „Einen Tag nach dem Kampf war ich auf 72 Kilo (boxte auf 64,5, Anm.) oben. Ich habe mir alle geilen Süßigkeiten aus Las Vegas reingehaut. Davon gab es zu viele. Truthahn habe ich zu Thanksgiving aber keinen gegessen.“
„War nach ein bisschen Nachdenken dumm“
Würde es innerhalb so kurzer Zeit nicht Sinn machen, in der gleichen Gewichtsklasse weiterzuboxen? „Ich hatte mir eigentlich schon mit dem Gegner ausgemacht, dass wir bei der Fight Night auf 61,2 boxen. Das war nach ein bisschen Nachdenken eigentlich dumm. Dann habe ich sie gefragt, ob wir auf 63,5 boxen wollen. Nach einer Absage haben sie aber in Endeffekt dann doch zugesagt. Ich könnte jetzt gar nicht mehr höher gehen, weil sonst würden sie nicht boxen wollen.“
Das switchen zwischen den Gewichtsklassen ist für die Weltranglistenplatzierung freilich nicht von Vorteil. Kommendes Jahr soll konstant auf 61,2 geboxt werden. „Aber die Weltrangliste ist kompliziert. Ich verstehe sie auch nicht.“ Deshalb wird nach der Fight Night direkt weitertrainiert. „Ich habe in Las Vegas einige Kontakte geschlossen, habe die Chance, wieder dort zu boxen. Die Angebote werden aber spontan kommen. Deshalb muss ich Allzeit bereit sein. Auf eine Sache kann ich aber dennoch nicht verzichten: Torte!“
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