Aus der Region und am besten nach dem Mond gefällt, billige Importware oder überhaupt ein Baum aus Plastik? Wer jedenfalls einen Baum „fladert“, dem drohen hohe Strafen!
Stolze 60 Prozent der Fläche Kärntens sind mit Wald bedeckt. Wohl deshalb legen auch viele Wert darauf, dass ihr Christbaum auf heimischem Boden gewachsen ist.
Einer dieser regionalen Christbaum-Züchter ist Hubert Taschek aus Gallizien. Seine Familie züchtet und verkauft seit 50 Jahren die grünen Nadelbäume. Mittlerweile sind es fünf Hektar, die Tausende Bäume beherbergen, die bis zu acht Meter hoch werden. Taschek: „Die großen sind bei Firmen gefragt. Der klassische Baum für Haushalte ist um die 2,20 Meter.“ Jedes Jahr setzt er übrigens zwischen 3000 und 5000 neue Tannen und Fichten ein.
Nordmanntannen bleiben weiterhin auf Platz eins
Die beliebtesten Christbäume sind immer noch Nordmanntannen. „Wir verkaufen aber auch Silberfichten oder Fichten. Viele kennen das noch aus ihrer Kindheit, als Tannen eine Seltenheit waren. Ganz selten gibt es auch Kunden, die Föhren bevorzugen“, erklärt Taschek. Wer kann, holt sich einen der Bäume, die drei Tage vor Vollmond, heuer also am 24. November, gefällt wurden. „Die halten am längsten ihre Nadeln“, weiß der Baum-Experte.
Aufstellen muss man den Baum dann selbstverständlich nicht sofort, denn die Tannen halten einiges aus; nur zu warm sollte es nicht sein. Taschek: „Am Land werden die Bäume meist früher geholt, in der Stadt ist es ein Platz-Thema. Manche kaufen erst am 23. Dezember ihren Christbaum.“
Wer will, kann im Christbaumwald der Tascheks in Gallizien auch jederzeit selbst einen Baum schneiden. Fertig verpackte Bäum verkauft die Familie in Bleiburg und bei der Klagenfurter Messehalle. Wie in den vergangenen Jahren machen die Tascheks am 8., 9. und 10. Dezember aus dem Christbaumschneiden ein Fest für die ganze Familie mit buntem Programm.
Tradition aus der Region sticht Trends aus
Viele setzen heutzutage aber auch aus vermeintlich nachhaltigen Gründen auf Plastikbäume, Alternativen aus Lichterketten oder auf selbst gebaute Holzbäume. Was Taschek zu den Trends sagt? „Nachhaltiger als heimisches Holz geht eigentlich kaum. So ein Plastikbaum kann da nicht mithalten. Zum Glück wollen die meisten immer noch einen richtigen Baum!“
Die Preisspanne bei Weihnachtsbäumen ist relativ groß. Günstige Angebote - meist Importware - gibt es schon ab 18 Euro pro Meter. Für qualitativ hochwertigere Ware müssen die Konsumenten allerdings schon etwas tiefer ins in die Brieftasche greifen und bis zu 30 Euro pro Meter hinblättern.
Baumdieben droht Ärger
Sich für das Weihnachtsfest ein junges Bäumchen aus dem nächsten Wald zu holen, mag zwar romantisch sein und die Brieftasche schonen. Erlaubt ist das allerdings nicht. Wer auf fremdem Grund ohne Erlaubnis einen Baum schneidet, den kann das ganz schön teuer kommen.
Mario Deutschmann, Jurist bei der Kärntner Landwirtschaftskammer, warnt: „Durch so eine Aktion kann man ganz schnell zum Dieb werden. Wird man dabei ertappt, kann der Grundeigentümer Anzeige erstatten. Und dann steht man plötzlich vor dem Richter.“ Und das gelte nicht nur für einen Baum, sondern auch für Äste und Brennholz, erklärt der Rechtsexperte.
„Durch so eine Aktion kann man ganz schnell zum Dieb werden. Wird man dabei ertappt, kann der Grundeigentümer Anzeige erstatten. Und dann steht man plötzlich vor dem Richter.“
Mario Deutschmann, Jurist bei der Kärntner Landwirtschaftskammer
„Jeder Wald hat einen Eigentümer. Man kann ja auch nicht einfach in ein fremdes Haus spazieren und sich dort bedienen“, betont der Jurist und fügt hinzu: „Wer sich dennoch selber einen Baum aus dem Wald holen möchte, sollte unbedingt vorher den Besitzer um Erlaubnis ersuchen. Andernfalls wagt man sich mit einem Fuß in die Kriminalität.“
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