Sanierer kommt dazu

Marode Signa: Jetzt wird der Vorstand aufgestockt

Wirtschaft
01.12.2023 16:53

Während das genaue Ausmaß der Pleite von René Benkos Signa-Gruppe noch länger nicht absehbar sein wird, versucht das Unternehmen mit externer Hilfe sich doch noch aus der Affäre zu stehlen. Dazu wird jetzt der Vorstand von Signa Prime Selection und Signa Development aufgestockt. 

Konkret holte sich die Signa über außerordentliche Aufsichtsratssitzungen den Sanierer Erhard Grossnigg als zusätzlichen Vorstand mit an Bord: Grossnigg wurde von den Gremien auch bereits zum weiteren Vorstand gewählt, teilte Signa in einer Aussendung mit.

Gusenbauer wirbt um „Vertrauen“
Der 77-jährige Sanierer Grossnigg soll die nächsten Sanierungs- und Restrukturierungsschritte für die beiden Immobilien-AGs umsetzen. „Mit diesem nächsten konsequenten Schritt schaffen wir weiteres Vertrauen in der jetzigen Situation“, kommentierte Alfred Gusenbauer, Ex-Kanzler und Aufsichtsratsvorsitzender der beiden Signa-Gesellschaften, die Vorstandsneubestellung.

Grossnigg gilt als erfahrener Sanierer und ist in Österreich an zahlreichen Firmen beteiligt. Sein Fokus lag in den vergangenen Jahren auf mittelständischen Unternehmen, nicht Immobilien. 2010 gründete Grossnigg die Austro Holding AG, die Beteiligungen unter anderem an Ankerbrot, Bene, Deutz-Fahr, Hali, Gaulhofer, Lohberger, Neudoerfler und Sanders-Kauffmann hält. Grossnigg ist auch als Investor beim ÖBB-Mitbewerber Westbahn mit an Bord.

Folgen der Insolvenz noch nicht abschätzbar
Indessen hält Wirtschaftsminister Martin Kocher (ÖVP) die Folgen der Insolvenz der Signa Holding noch nicht für abschätzbar. „Es ist noch zu früh, um hier eine Bilanz ziehen zu können“, sagte er am Rande einer Pressekonferenz am Freitag. Man wisse schlicht noch nicht, wie die verschiedenen Unternehmen innerhalb der Signa-Gruppe finanziell dastehen, so Kocher unter Verweis auf das gerade erst eröffnete Insolvenzverfahren.

Beim AMS-Frühwarnsystem seien jedenfalls noch keine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vorangemeldet worden. Von der Pleite sind 42 Beschäftigte betroffen.

Nehammer sieht „kein Politikum“
Die Regierungsspitze in Österreich hielt den Fall der Signa in einer ersten Reaktion nach dem Ministerrat in Wien am Mittwoch wie berichtet für eine reine Wirtschaftsangelegenheit: „Ich sehe kein Politikum, das ist ein Fall des Insolvenzrechts“, meinte Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP).

Insolvenzen gehörten mit zum Wirtschaftsleben. Wichtig werde sein, dass die Finanzsituation stabil bleibe, betonte Vizekanzler Werner Kogler (Grüne). Diesbezüglich sehe es einmal gut aus, nachdem was er lese und höre.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt