„Es ist absolut lächerlich zu glauben, dass Kate eine Rassistin ist.“ Viele Briten sind der Ansicht, dass die fiesen Unterstellungen des Autors Omid Scobie in seinem Buch „Endgame“ an den Haaren herbeigezogen, wenn nicht handfeste Lügen beziehungsweise Fantasien sind. Von letzterem ist Prinzessin Kates Onkel Gary Goldsmith überzeugt.
In einem in der „Daily Mail“ veröffentlichten Kommentar des Bruders von Carole Middleton empört sich dieser über die „verrückte“ Behauptung, seine Nichte wäre rassistisch.
„Geschwätz und Unwahrheiten“
„Rassismus ist niemandem angeboren. Es kommt aus einer Umgebung“, so Goldsmith. Und er stellt klar: „Sowohl Kates Mutter Carole als auch ich sind in Southall, West-London, aufgewachsen. Hautfarbe, Rasse, Alter, Glaubensbekenntnis und religiöse Überzeugungen waren nie ein Faktor in unseren Freundschaften oder Werten. Zu glauben, Kate würde sich diesem Trend widersetzen, ist völliger Wahnsinn.“
Das ganze Buch von Scobie sei ein „Webteppich aus Geschwätz und Unwahrheiten, zusammengenäht mit seiner persönlichen Meinung“.
Nicht glaubhaft ist für ihn, dass Kate in der niederländischen Übersetzung des Buches „versehentlich“ zusammen mit ihrem Schwiegervater, König Charles, als angebliche königliche Rassistin genannt wurde.
Lächerliche Theorien
Absoluter „rubbish“, also „Müll“ sei auch die von Scobie aufgestellte lächerliche Theorie, seine Schwester Carole hätte Kates Beziehung zu William inszeniert und ihre Tochter dazu gedrängt, sich für die St. Andrews University zu entscheiden, um William kennenzulernen, obwohl sie eigentlich lieber nach Edinburgh gegangen wäre. Die Wahrheit sei, dass St. Andrew‘s die beste Universität für Kunstgeschichte sei und Kate alles getan habe, um dort aufgenommen zu werden.
Goldsmith und auch andere Kommentatoren in Großbritannien sind sich darüber einig, dass Scobie einen gemeinen Spitznamen für Kate einfach erfunden habe - oder bei Meghan Markle gehört haben muss. In Großbritannien habe sie nämlich nie jemand, was Scobie behauptet, „Katie Keen“, also „Katie Erpicht“ genannt. Dies sei ein Name aus den „Archie“-Comics, die Herzogin Meghan als Teenager angeblich geliebt hat.
Rassismus-Debatte unsinnig
Goldsmith war am Samstag nicht der einzige, der zur Verteidigung der Prinzessin von Wales ausgerückt ist. Die britische Journalistin Amanda Platell schrieb, je mehr das „Sprachrohr von Meghan“, als das Omid Scobie gilt, Prinzessin Kate durch den Schmutz ziehe, „desto mehr lieben und wollen wir die Frau beschützen, die eines Tages unsere Königin sein wird.“
In seiner Sendung „Sunday Morning“ auf Sky News stellte der dunkelhäutige ehemalige Politiker Sir Trevor Phillips in Frage, ob es wie in Scobies Buch behauptet - und von Herzogin Meghan vor drei Jahren beim Oprah-Interview angedeutet - tatsächlich rassistisch sei über die Hautfarbe eines Kindes zu spekulieren.
Für ihn ist die ganze Rassismus-Debatte „Unsinn“. Es sei „normal“, dass Familien über die Haut eines Babys diskutieren oder über die Farbe der Augen eines Babys.
„Team Sussex“ „voller Hass“
Auch wenn Scobies „Endgame“ Kate verteufelt und sie im Vergleich zu Meghan als gefühlskalte Emporkömmlerin darstellt, die die Hilferufe ihrer Schwägerin ignoriert habe, werde Kate der Royal-Expertin Camilla Tominey zufolge keinen nachhaltigen Schaden daraus haben.
Die Prinzessin zeige mit ihren Handlungen „voller Anmut“, dass alles nicht stimmt, wohingegen „Team Sussex“, das das Buch bejubelt, „voller Hass“ sei.
„Die Mystik, die Kate im Gegensatz zu Meghan Markle umgibt, bedeutet, dass kein Angriff anhalten wird, denn alles, was jemand von der Prinzessin sieht, ist ihr öffentlicher Dienst“, so Tominey.
Das 400 Seite starke „Enthüllungsbuch“ von Omid Scobie ist in der vergangenen Woche erschienen. Die niederländische Ausgabe wurde überraschend zurückgezogen, nachdem Leser darin im englischen Original nicht enthaltene Passagen gefunden hatten, in denen die Namen von Charles und der Princess of Wales im Zusammenhang mit den Rassismusvorwürfen von Meghan vorkamen.
Laut dem Buch soll die Ehefrau von Prinz Harry den Berichten zufolge nach ihrem „Oprah“-Interview in einen Briefwechsel mit dem König über die ihrer Meinung nach „unbewusste Voreingenommenheit“ innerhalb der königlichen Familie getreten sein. Unklar ist, wie der Autor zum Inhalt dieser Briefwechsel gekommen ist.
Scobie streitet auch ab, dass er selbst die Namen der „Rassisten“ in sein Buch geschrieben habe und kann oder will nicht erklären, wie sie in die niederländische Ausgabe gekommen sind. Die beiden Übersetzerinnen beschwören, dass sie die Namen nicht hinzugefügt hätten.
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