Dass arbeits- und energieintensive Produktionen abwandern könnten, halten manche nur für ein Säbelrasseln der Industrie. Fronius-Chefin Elisabeth Engelbrechtsmüller-Strauß sieht bereits Abtrünnige und fordert Aktionen, um gegenzusteuern. Die Politik sei hier dringend gefragt.
„Die arbeitsintensive und energieintensive Produktion geht woanders hin - nach Osteuropa, Indien, China“, sagte KTM-Eigentümer Stefan Pierer vor einigen Wochen und untermauerte das vor wenigen Tagen noch einmal.
„Wir müssen Geld verdienen, sonst gibt’s uns morgen nicht mehr“, betonte mit Martin Zahlbruckner der Chef von Spezialpapierhersteller delfort aus Traun zuletzt. Von den Energie- bis hin zu den Personalkosten - die Preissteigerungen hinterlassen Spuren in den Bilanzen und bei den strategischen Entscheidungen.
„Einfach schlecht“
Was für manche nach Säbelrasseln klingt, mit dem die Politik zum Handeln bewegt werden soll, kann Elisabeth Engelbrechtsmüller-Strauß bereits beobachten. „Ich habe die Befürchtung, dass wir ein wenig in die Richtung einer Deindustrialisierung Europas gehen und das ist einfach schlecht“, sagt jene Frau, die weltweit bei Fronius 8000 Mitarbeiter beschäftigt.
Autohersteller investieren außerhalb Europas
Mit Blick auf die Schweißtechnik, die für das von Pettenbach aus agierende Familiennternehmen eines der großen Standbeine ist, stellt sie schon fest, dass Kunden abtrünnig werden: „Wir sehen viele Autohersteller, die investieren, aber leider nicht in Europa.“
Statt tatenlos zuzuschauen, dass Firmen absiedeln, fordert sie Aktionen. Wie diese aussehen könnten? „Wir könnten unsere Bürokratie in Europa und in Österreich abbauen, das würde schon ein wenig helfen.“
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