Dar al Janub oder auch „Verein für antirassistische und friedenspolitische Initiative“ ist ein Wiener Verein, der online Hamas-Propaganda verbreitet und sogar mit Mitgliedern verschiedener Terrororganisationen in der Vergangenheit Kontakt pflegte. Auch Geld soll geflossen sein bzw. fließen. Das zeigt jetzt ein neuer Bericht der Dokumentationsstelle Politischer Islam.
Seit dem Angriff der Hamas auf Israel finden vielerorts Demonstrationen statt, bei denen bekundet wird, sich mit den Opfern in Gaza zu solidarisieren. Häufig kommt es dabei zu Verharmlosungen der Taten der Hamas.
In Österreich ist die Gruppierung Dar al Janub Teil der Protestbewegung. Diese verbreitet online Hamas-Propaganda, Mitglieder pflegten in der Vergangenheit Kontakte zu verschiedenen Terrorgruppen, wie ein Bericht der Dokumentationsstelle politischer Islam zeigt.
Auch die „Krone“ berichtete bereits.
Bündnisse mit Terror-Organisationen
Der „Verein für antirassistische und friedenspolitische Initiative“ - besser bekannt als Dar al Janub (arabisch für „Haus des Südens“) - unterstützt Projekte zur Entwicklungshilfe, organisiert islamische Festessen, antirassistische Interventionen und ist bemüht darum, koloniale Verbrechen zu benennen - dem Anschein nach.
Gesellschaftliches Engagement sowie Meinungsfreiheit werden von Aktivsten des Vereins zur Abwertung anderer Menschen missbraucht und ein Nährboden für Radikalisierung geschaffen.
Lisa Fellhofer, Direktorin der Dokumentationsstelle
Hinter der Fassade einer berechtigten Interessensvertretung verstecke sich jedoch ein „dichotomes Weltbild, das alles Gute dem ,globalen Süden‘ und alles Negative dem ,Westen‘ zuschreibt“, heißt es in dem am Sonntag veröffentlichten Bericht.
Dabei gehe der Verein, der seit nunmehr 20 Jahren besteht, Bündnisse mit „linksextremen und antisemitischen Gruppen ein“ und unterstützt verschiedene als terroristisch eingestufte Organisationen. „Gesellschaftliches Engagement sowie Meinungsfreiheit werden von Aktivsten des Vereins zur Abwertung anderer Menschen missbraucht und ein Nährboden für Radikalisierung geschaffen“, warnt Lisa Fellhofer, Direktorin der Dokumentationsstelle.
Foto mit Hamas-Führungsfigur
Der Sprecher von Dar al Janub postete im Jahr 2021 etwa auf Facebook ein Foto mit Ismail Haniyya, einer der zentralen Führungsfiguren der Hamas, mit den Worten: „Man muss weit reisen, um Politiker zu treffen, die ihr Wort halten.“ Mitte der 2000er-Jahre sollen sowohl Vertreter der Hamas in Österreich bei Veranstaltungen von Dar al Janub eingeladen gewesen sein, als auch Vertreter des Wiener Vereins sich mit Osama Hamdan im Libanon getroffen haben.
„Siedler zurück nach Europa und die USA“
Aber auch in der jüngeren Vergangenheit zeigte der Verein Sympathien mit verschiedenen islamistischen Gruppierungen und teilte Bilder, auf denen gefallene islamistische Kämpfer als Märtyrer bezeichnet werden. Am 9. Oktober - also zwei Tage nach dem Angriff der Hamas auf Israel, bei dem es zu Entführungen und Vergewaltigungen an der israelischen Zivilbevölkerung gekommen war - bezeichnete der Verein die Hamas und ihre Verbündeten als palästinensische Widerstandskräfte, die einen Befreiungsprozess eingeleitet hätten. Darüber hinaus wird Israel unterstellt, Pogrome in der West Bank zu begehen sowie gefordert, dass „die Siedler zurück nach Europa und die USA“ gebracht werden.
Auch finanzielle Unterstützungen
Aus dem DPI-Bericht geht hervor, dass sich Dar al Janub in der Vergangenheit als Partner in der Entwicklungshilfe darstellte und hierfür etwa vom OPEC Fund for International Development 100.000 Dollar erhielt. Der Verein soll gemäß eigenen Angaben auch umstrittene Organisationen unterstützt haben, wie etwa die Palästinensische Humanitäre Vereinigung (PHV). Dem israelischen Inlandsgeheimdienst zufolge handle es sich bei der PHV um einen Teil eines Finanzierungsnetzwerkes der Hamas.
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