IS-Bekennervideo

Messerangriff in Paris: Eltern des Täters in Haft

Ausland
03.12.2023 20:59

Nach der tödlichen Attacke auf einen Deutschen in Paris sind drei weitere Menschen in Polizeigewahrsam genommen worden. Es handle sich um Personen aus dem Umfeld des mutmaßlich islamistischen Täters, wie Medien am Sonntag übereinstimmend berichteten. Darunter sollen auch die Eltern des 1997 geborenen Mannes sein. Der 26-jährige Angreifer hatte sich vor der Tat in einem Bekennervideo zum IS bekannt. 

Der Täter habe das Video im Onlinedienst X (vormals Twitter) veröffentlicht, von einem im Oktober eingerichteten Konto, auf dem er viele Beiträge „zur Hamas, zu Gaza und zu Palästina“ veröffentlicht habe, teilte die französische Anti-Terrorismus-Staatsanwaltschaft am Sonntagabend mit.

Mutter des Täters informierte Behörden
Die Mutter des Täters habe zudem im Oktober die Behörden informiert, dass sie sich um den Zustand ihres Sohnes sorge, da er sich stark zurückziehe. „Es gab jedoch keinen Anlass für eine strafrechtliche Verfolgung“, sagte Staatsanwalt Jean-François Ricard.

(Bild: APA/AFP/Dimitar DILKOFF)
Durch das rasche Einschreiten der Polizei konnte Schlimmeres verhindert werden. (Bild: APA/AFP/Dimitar DILKOFF)
Durch das rasche Einschreiten der Polizei konnte Schlimmeres verhindert werden.

Täter war bereits vier Haft inhaftiert
Der in Frankreich geborene Täter stamme aus einer nichtreligiösen iranischen Familie. Er sei konvertiert und habe sich der dschihadistischen Ideologie zugewandt, erklärte der Staatsanwalt. Er sei bereits vier Jahre wegen Vorbereitung eines Anschlags inhaftiert gewesen und habe massive psychische Probleme.

Bei einem Messerangriff am Samstagabend wurde ein Deutscher vom 26-Jährigen in Paris getötet, zwei Menschen wurden verletzt. Der Täter wurde noch am Samstagabend festgenommen.

Macron setzt Sicherheitstreffen an
Nach der Attacke rief der französische Präsident Emmanuel Macron laut Medienberichten ein Sicherheitstreffen ein. Er habe Ministerpräsidentin Élisabeth Borne gebeten, am Sonntagnachmittag ein Treffen mit den Ministern für Justiz, Inneres und Gesundheit abzuhalten, berichteten franceinfo und BFMTV übereinstimmend. Am Abend wollte die Anti-Terror-Staatsanwaltschaft außerdem eine Pressekonferenz.

Höchste Alarmstufe in Frankreich
Vor zwei Monaten wurde für Frankreich die höchste Alarmstufe für die Gefahr von Attentaten ausgerufen, nachdem an einer Schule im nordfranzösischen Arras ein radikalisierter Ex-Schüler einen 57-jährigen Lehrer erstochen und drei weitere Mitarbeiter verletzt hatte. Der 20-jährige, aus dem russischen Inguschetien stammende Täter hatte zuvor der Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) die Treue geschworen.

In Paris hatte es in den vergangenen Jahren mehrfach ähnliche Taten gegeben wie die am Samstagabend. Im Mai 2018 hatte ein in Tschetschenien geborener russisch-französischer Angreifer einen Passanten mit einem Küchenmesser getötet und vier weitere Menschen verletzt, bevor die Polizei ihn tötete. Der IS reklamierte die Tat für sich.

Im Februar 2017 hatte ein Ägypter Sicherheitskräfte in der Nähe des Louvre mit einer Machete angegriffen und dabei „Allahu Akbar“ gerufen. Er wurde im Juni 2021 zu 30 Jahren Gefängnis verurteilt.

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