Überflieger Stefan Kraft ist mit einem doppelten Doppelsieg in den Skisprung-Weltcup gestartet. Am Sonntag flog der 30-jährige Salzburger auf der Großschanze in Lillehammer auch im vierten Saisonbewerb seiner Konkurrenz davon und feierte seinen insgesamt 34. Weltcupsieg. Sein Sager über die Formel 1 und Weltmeister Max Verstappen schaue jetzt allerdings „blöd aus“.
Kraft gewann in Norwegen mit Sprüngen auf 134,0 und 141,5 m vor dem Deutschen Andreas Wellinger (-5,9 Punkte) und dem Salzburger Jan Hörl (-6,9). Am Samstag hatte Kraft auf der Normalschanze triumphiert.
Wie Verstappen?
„Es sind gerade so viele Glücksmomente und macht richtig viel Spaß. So einen Lauf kann man sich fast nicht erträumen, einfach wunderschön“, sagte Kraft, der auch beim Auftakt in Ruka/Finnland über ein Double jubeln durfte. „Es ist unglaublich geil, es funktioniert einfach alles.“ Im Auslauf bei Temperaturen von -15 Grad zog Kraft einen scherzhaften Vergleich zu einer anderen Sportart. „Ich habe heute gesagt, dass mich die Formel 1 nicht so interessiert, weil da immer der Max Verstappen gewinnt. Jetzt schaut es fast schon ein bisschen blöd aus“, betonte Kraft und lachte.
Mit Manuel Fettner als Achtem, Michael Hayböck direkt dahinter, Daniel Tschofenig auf Platz 13 und Daniel Huber als 21. bei seinem Comeback-Wochenende durften sich die ÖSV-Adler von Cheftrainer Andreas Widhölzl erneut über ein ausgezeichnetes Mannschaftsergebnis freuen. Im Gesamtweltcup führt Kraft, der zum 102. Mal auf einem Weltcup-Podest landete, mit der Maximalpunktzahl von 400 weiter überlegen vor Wellinger (270). Am nächsten Wochenende geht es mit zwei Bewerben in Klingenthal/Deutschland weiter.
Auch Widhölzl freute sich über die Siegesserie zum Saisonauftakt, mahnte allerdings zur Vorsicht. „Wenn der Erfolg da ist, wird alles leichter. Wir arbeiten aber konsequent weiter und es gibt immer noch einiges zu tun. Man darf sich nicht ausruhen, auch nicht der Krafti“, sagte der Coach im ORF, dessen Vorzeigespringer zum ersten Mal vier Weltcup-Springen in Folge gewann. „Mit dem Vertrauen funktioniert sehr viel und er hat selbst ein gutes Gefühl. Wir hoffen, dass wir das so ewig lange wie möglich beibehalten.“
Sensationeller Start
Hörl war nach seinem zweiten Stockerlplatz in dieser Saison ebenfalls glücklich. „Ein sensationeller Start für mich“, sagte der 25-Jährige. Die ÖSV-Adler führen im Nationencup nun 68 Punkte vor Deutschland, die vom Tiroler Stefan Horngacher betreuten DSV-Athleten bestätigten in Norwegen ebenfalls ihre starke Frühform. Slowenien auf Platz drei liegt bereits 662 Zähler zurück. „Wir sind als Team sehr gut auf dem Weg, wir dürfen aber nicht schlampig werden“, betonte Widhölzl.
Kraft ließ sich wie schon am Samstag nicht von schwierigen Rückenwindbedingungen beirren. Im ersten Durchgang sprang er mit einem Satz auf 134,0 m zur Halbzeitführung, der Pongauer hatte allerdings eine Luke weniger Anlauf als die Konkurrenz. Zweiter war zunächst Hörl, der mit 139,0 m beim ersten Sprung ebenfalls aufzeigte. Im Finale behielt der Weltcup-Dominator die Nerven und wehrte den Angriff Wellingers, zur Halbzeit Vierter, souverän ab. „Ich bin immer brutal nervös oben“, gab Kraft zu, er sei aber „megafroh“, dass es im Moment immer wieder aufgehe.
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