Auf Julia Mayers linkem Schulterblatt ist ein englischer Spruch tätowiert. Dieser bedeutet übersetzt: „Nimm dir Zeit zu träumen, das ist der Weg zu den Sternen.“ Sonntag erreichte die 30-Jährige in Valencia eine neue Marathon-Galaxie. Fun Fact: Für die anschließende Doping-Kontrolle brauchte sie länger als für die 42,195 km.
Als erste Österreicherin lief die Athletin von der DSG Wien auf der flachen Strecke einen Marathon unter 2:30 Stunden - und nicht nur ein bisschen. Mit der Zeit von 2:26:43 Stunden verbesserte sie ihren heuer in Wien aufgestellten österreichischen Rekord um 3:59 Minuten! Damit löste die Ex-Zweitliga-Fußballerin von Gloggnitz, die in der Jugend im Verein in Bad Fischau als einziges Mädchen mit den Burschen gekickt hatte, auch das Olympia-Ticket für Paris: „Das ist das Größte, das ich bisher erreicht habe.“
Spitzname stand auf der Startnummer
Ihr größter Dank gilt Trainer Vincent Vermeulen, Vater von Langlauf-Ass Mika. Der Coach aus Ramsau am Dachstein, der auch als Physiotherapeut sehr große Expertise hat, betreut Mayer seit 2019. Seitdem läuft es bei „Missy“. Ihr Spitzname stand übrigens in Valencia sogar auf der Startnummer.
Pro Gel 200 Kalorien
Über die kürzeren Laufstrecken, etliche österreichische Meistertitel und Rekorde (5 km Straße, 10 km Straße und Halbmarathon) näherte sich das 1,59 Meter große Energiebündel systematisch den magischen 42,195 Kilometern an. Die Ernährung hat sie dabei optimiert: „Ein Sensor misst 24 Stunden am Tag, was und wie viel ich brauche.“ In Valencia setzte sie auf Gels. Jedes „Päckchen“ besteht dabei aus 70 Gramm, davon 50 Gramm Kohlenhydrate. Julia erklärt: „Pro Gel nehme ich damit 200 Kalorien zu mir. Das ist relativ viel, dadurch bin ich aber top versorgt.“
Pinke Schuhe passen perfekt
Natürlich spielen auch die neuen Laufschuhe mit den dicken Sohlen, in denen Carbonplatten wie Katapulte arbeiten, bei ihren Leistungen eine Rolle. Sie trägt das pinke Modell Asics Metaspeed Sky. Julia erzählt: „Dieser Schuh passt perfekt für mich. Ich habe beim Abschlusstraining ein neues Paar genommen. Das hat sich wunderbar angefühlt. Und im Rennen lief es dann einfach nur unglaublich. Ich wurde nie müde.“
Dank an Arbeitgeber und Partner
500 Meter vor dem Ziel war dann klar, dass sogar das Olympia-Limit drin ist. Mayer: „Dann habe ich wie in Wien schnelle letzte 400 Meter hinlegen können. Der Rekord war schon das Ziel gewesen, aber dass sich Olympia ausgehen könnte, hätte ich nie gedacht.“ In der Stunde ihres größten Erfolgs dachte die Marathon-Profiläuferin, die zuvor als Lehrerin an der Sportmittelschule Wendstattgasse in Wien gearbeitet hatte, an Arbeitgeber und Sponsoren: „Dank dem Heeressport und Partnern wie Baumit und Alfa Romeo kann ich mich voll auf den Sport konzentrieren. Ich war heuer vielleicht zwei Monate zu Hause. Den Rest war ich in Trainingslagern und bei Rennen. Das macht sich bezahlt.“ Ab und zu genießt sie aber auch einfach nur das Leben.
Klogang dauerte länger als der Marathon
Einziges Problem am Sonntag war die Dopingkontrolle. Julia brauchte trotz Kaffee und jeder Menge Wasser für den Klogang länger als für den Marathon.
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