Mit einer Teuerungsrate von 5,4 Prozent ist Österreich im Euroraum weiterhin abgeschlagen. Der Inflationsdruck insgesamt ist aber stark abgeebbt, wie der EZB-Vizepräsident Luis de Guindos nun erklärte - es sei aber noch zu früh, um den Sieg im Kampf gegen die Teuerung auszurufen.
Die Inflation im Euroraum war im November auf 2,4 Prozent gesunken, nach 2,9 Prozent im Oktober. Trotz des stark abebbenden Inflationsdrucks gibt es laut EZB-Vizepräsident Luis de Guindos noch keinen Grund zur Entwarnung.
Teuerungsziel für Europa in Reichweite
Die jüngsten Inflationsdaten seien „gute Nachrichten“ und eine „positive Überraschung“ gewesen, sagte der Spanier am Montag. Damit kommt das Inflationsziel der EZB von 2,00 Prozent Teuerung immer mehr in Reichweite. Laut Schnellschätzung der Statistik Austria gab es in Österreich im November hingegen keinen wirklich positiven Trend - mit 5,4 Prozent lag die Teuerung damit unverändert auf starkem Niveau.
„Damit ist der Trend sinkender Inflationsraten, den wir seit Anfang des Jahres beobachten, vorerst unterbrochen. Das hat vor allem damit zu tun, dass die Haushaltsenergiepreise deutlich weniger dämpfend auf die allgemeine Inflation wirken als in den Monaten davor“, erklärte etwa der Chef der Statistik Austria, Tobias Thomas.
Im EU-Vergleich weiterhin hohe Inflation
Österreich zählt damit in der Eurozone weiter zu den Ländern mit vergleichsweise hoher Inflation. Zum Vergleich: In Deutschland ist die Teuerung im November von 3,8 Prozent im Oktober auf 3,2 Prozent gesunken - das ist der niedrigste Wert seit Juni 2021 mit damals 2,4 Prozent in unserem Nachbarland.
Wie geht es mit Leitzins weiter?
Am Finanzmarkt wird bereits mit einer ersten Zinssenkung im April nächsten Jahres gerechnet. Die Euro-Notenbank hatte seit Sommer 2022 im Kampf gegen einen massiven Preisschub die Zinsen zehnmal in Serie angehoben. Auf ihrer Sitzung im Oktober beschlossen die Währungshüter aufgrund von Rezessionssorgen und des bereits kräftig abnehmenden Preisdrucks, ihren Zinserhöhungskurs vorerst zu stoppen.
Und für die letzte Zinssitzung in diesem Jahr am 14. Dezember erwarten Experten, dass sie erneut die Füße stillhalten werden. Der am Finanzmarkt richtungsweisende Einlagensatz, den Banken für das Parken überschüssiger Gelder von der Notenbank erhalten, liegt inzwischen bei 4,00 Prozent. Das ist das höchste Niveau seit dem Start der Währungsunion 1999.
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