Vom 1. bis 24. Dezember präsentieren sich die Mitglieder verschiedener Vereine, Organisationen und Einrichtungen. Das Angebot reicht vom Weihnachtshock über gemeinsames Singen bis zum Baumschmücken.
Die Idee, einen lebendigen Adventkalender zu gestalten, hat sich Lidia Rebitzer, Leiterin des Stadtteilbüros Mariahilf, von den Kollegen in Deutschland abgeschaut. „Bei einer Fortbildung habe ich mir die Aktion genauer angesehen und später, bei einem Treffen mit den Vertretern der Bregenzer Vereine und Organisationen, darüber berichtet.“
Jeden Tag eine Aktion
Vorgesehen ist, dass sich - ähnlich wie beim klassischen Adventskalender - jeden Tag ein Türchen öffnet. Alle Einrichtungen, Vereine oder Organisationen können einen Tag wählen, an dem sie ihr Projekt vorstellen oder einfach nur eine vorweihnachtliche Aktion von ihnen über die Bühne geht.
Der Vorschlag kam bei den Bregenzern viel besser an als vermutet. „Einer der deutschen Kollegen hatte schon gemeint, dass es etwas Anlaufzeit braucht und möglicherweise im ersten Jahr der eine oder andere Tag nicht besetzt ist“, erzählt Lidia Rebitzer. Doch innerhalb kürzester Zeit hatte sich für jeden der 24 Tage jemand gefunden, der bereit war, etwas zum Zusammenleben im Stadtteil beizutragen. Manche Tage sind sogar doppelt besetzt.
„Ein paar Genießer mehr“
„Mein größtes Problem war es eigentlich, das Projekt zu bewerben“, erzählt die Leiterin des Stadtteilbüros. Doch nach einem Anruf bei der Kommunikationsabteilung der Stadt war auch diese Hürde genommen. Ein Flyer wurde produziert, auf der Bregenzer Homepage lassen sich sogar virtuelle Türchen des lebendigen Adventskalenders öffnen.
Zum Auftakt der Aktion versteckten sich gleich zwei Organisationen hinter dem ersten Türchen. Die Frauen der GUTA bewarben am 1. Dezember ihr Projekt „Bregenzer Kaffee mit Herz“. Einen Kaffee trinken, zwei bezahlen - das ist die Idee des „caffè sospeso“ (zu deutsch aufgeschobener Kaffee), die eigentlich aus Italien stammt. Vier Cafés (Harrys Café, das Café Rheinstraße, Café Götze und das Theatercafé) sind inzwischen mit von der Partie. Im Theatercafé gibt es allerdings nur einen Coffee to go.
Ursprünglich als Hilfe für jene gedacht, die sich in Zeiten der Teuerung keinen Café-Besuch mehr leisten können, hat sich das Projekt zu einem Selbstläufer entwickelt. „Wir haben inzwischen sehr viele Spender. Da darf es ruhig noch ein paar Genießer mehr geben“, meint Monika Mair-Fleisch. Zusammen mit Roswita Malzer, Nadja Kolaczek und Veronika Marte verteilte sie am vergangenen Freitag deshalb auch ein paar Gutscheine an die Gäste der beiden Cafés im Stadtteil Vorkloster. Wer keinen Gutschein hat, kann auch in den jeweiligen Cafés nach einem Gratis-Getränk fragen.
Fördert Zusammenleben
Ein paar Meter von Harrys Café entfernt arbeitet Peter Weißkopf, Geschäftsführer des Lebensraums Bregenz. Zahlreiche Aktionen und Veranstaltungen werden hier geplant, zugleich haben die Mitglieder von 23 Selbsthilfegruppen hier ihren Treffpunkt.
„Wir haben uns gleich für zwei Termine gemeldet“, berichtet Peter Weißkopf, dem das Zusammenleben im bevölkerungsreichsten Stadtteil sehr am Herzen liegt. Gleich zum Auftakt am 1. Dezember gab es Crêpes, Kaffee und Punsch in den Räumlichkeiten in der Rheinstraße. Einen Tag später wurden beim ReparaturCafé in den Räumlichkeiten der Integra Punsch und Maroni angeboten.
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