Sie ist mit Sicherheit die einzige Opernarie, die auch Hooligans mitgrölen können. Luciano Pavarotti hat sie berühmt gemacht. Jonas Kaufmann singt sie ab Donnerstag an der Seite von Asmik Grigorian in der neuen „Turandot“-Produktion der Wiener Staatsoper.
„Sie ist extrem simpel“, erzählte Jonas Kaufmann kürzlich in der Wiener Staatsoper. Gemeint ist die Arie des Kalaf aus Giacomo Puccinis (1858-1924) letzter Oper „Turandot“: „Nessun dorma“, zu Deutsch: „Keiner schlafe!“. „Ein paar Tonfolgen - und trotzdem kriegt jeder eine Gänsehaut“, so der Tenor weiter in der Publikums-Matinee im Vorfeld der mit Spannung erwarteten „Turandot“-Premiere.
Kaufmann singt den populärsten Opernhit erstmals in einer szenischen Produktion. Mit „Nessun dorma“ ruft der mutige Prinz den Befehl der eisigen, Männer verschlingenden Prinzessin Turandot ins nächtliche Märchen-Peking. Wenn sie den Namen des Unbekannten bis zum Morgen herausfindet, kann sie über sein Leben bestimmen. Ein grausamer Stoff, der die Menschen jedoch wohlig ergreift - aus allen Schichten und Regionen. Schuld daran ist vor allem König Fußball. Zwar war die Arie immer schon ein Paradestück großer Tenöre.
Doch dann kam Luciano Pavarotti. Er sang das Stück 1990 in den Caracalla-Thermen in Rom. Im Open-Air vor einem Milliarden-TV-Publikum mit Plácido Domingound José Carreras zur Eröffnung der Fußball-Weltmeisterschaft. Am Ende stimmten schließlich alle drei „Nessun dorma“ an und gaben am Ende das„Vincerò“(„Ich werde siegen“) Spielern und Tifosiauf den WM-Weg mit. Ab dann war die Arie das Signature-Stück von Pavarotti, der es wie kein anderer strahlen lassen konnte. Nicht einmal der sympathische Paul Potts hat das egalisiert. Obwohl der Gewinner von „Britain’s Got Talent“ mit seinem „Nessun dorma“ die Charts stürmte und Puccini noch populärer machte.
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