Jener Politiker, dessen Partei gegenwärtig in allen Umfragen haushoch führt, der selbst im Kanzler-Ranking an der Spitze steht - genau, es handelt sich um den FPÖ-Chef - wird gegenwärtig zum innenpolitischen Gottseibeiuns hochstilisiert. Eben jene politischen Kommentatoren, die bereits im Falle des vor 15 Jahren verunfallten Bärentalers den Untergang der Republik erkennen wollten, die danach durch den politischen Aufstieg des Zahntechnikers aus dem dritten Wiener Gemeindebezirk eine tödliche Bedrohung der Europäischen Union sahen, sie befürchten jetzt durch einen „Volkskanzler“ Kickl den Umbau unseres Landes in einen autoritären Staat.
EINERSEITS ist es ja unbestreitbar, dass der blaue Oppositionsführer eine überaus scharfe Sprache führt und sich als kompromissloser Gegner der Regierungspolitik gezeigt hat.
ANDERERSEITS sollte schon klar sein, dass es in unserer Verfassung und auch durch die realen politischen Usancen genug Instrumentarien zur Sicherheit von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit gibt. Und überdies haben auch die politischen Vorgänger Herbert Kickls, nämlich HC Strache und vor ihm Jörg Haider, als sie in Regierungsverantwortung kamen, nicht den geringsten Versuch gemacht, das bewährte politische System der Zweiten Republik zu untergraben.
Aber offenbar brauchen die Politik und die Medien des Landes immer so etwas wie einen politischen Krampus, also einen Buhmann. Blöd ist nur, wenn dieser dann die Wahlen gewinnt.
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