Schwimmer Luca Karl

Mentalität ersetzt die fehlenden Zentimeter

Salzburg
05.12.2023 10:30

Schwimmer Luca Karl startet heute in seine erste Kurzbahn-EM. Der Schlüssel zum Erfolg liegt im Kopf des 21-Jährigen. Das Schwimmbecken und die Uni prägen seinen Alltag.

Seit Wochen trainiert Schwimm-Ass Luca Karl auf die Kurzbahn-EM in Otopeni (Rum) hin. Die Form stimmt, jetzt kann er sie im Wettkampf unter Beweis stellen. Über 400 Meter Freistil startet er heute in sein erstes Großereignis. In den folgenden Tagen will er in seinen Paradedisziplinen über 1500 und 800 Meter Freistil seine eigenen Bestzeiten unterbieten.

Balance zwischen Uni und Schwimmbecken
Um sich mit den Besten messen zu können, kämpft sich der Lehramtsstudent in den Fächern Biologie und Geografie durch lange Tage. Ein klassischer Tag beginnt meist um sieben Uhr in der Schwimmhalle. Nach dem Training besucht er für ein oder zwei Vorlesungen die Uni, bevor er am Nachmittag wieder ins Wasser hüpft. „Es ist schon extrem anstrengend. Aber das nimmt man gern in Kauf.“

Denn Karl will sich in ein paar Jahren nichts vorwerfen müssen: „Ich weiß, dass ich privilegiert bin, das Talent mitbringe und mein Umfeld so passt, dass ich Spitzenleistungen bringen kann. In meinen Augen wäre es sonst verschwendetes Potenzial.“ Diese Mentalität findet Trainer Plamen Ryaskov bemerkenswert: „Von der Einstellung her ist er ein absoluter Profi.“

Im und rund ums Wasser fühlt sich der 21-Jährige am wohlsten. (Bild: ANDREAS TRÖSTER)
Im und rund ums Wasser fühlt sich der 21-Jährige am wohlsten.

Obwohl er nicht die ideale Größe für einen Schwimmer hat, gilt er als Zukunftshoffnung. „Ich bin fünf Zentimeter zu klein, aber das kann ich leider nicht ändern“, kann der 1, 76 Meter große Karl lachen. Olympia 2024 in Paris ist noch kein Thema, vier Jahre später will der 21-Jährige aber Teil der österreichischen Delegation in Los Angeles sein.

Von der WM-Quali zur EM
 Doch davor liegt der Fokus auf der Kurzbahn-EM in Rumänien, wo sein Freund und Trainingspartner Luka Mladenovic auch dabei ist. Der 19-Jährige kam direkt aus Rotterdam von der WM-Quali und startet Mittwoch mit 100 Meter Brust. „Der Traum wäre, in ein Finale zu kommen. Da sind wir leider noch ein bisschen entfernt.“ Auch für ihn gilt es, die Eindrücke des ersten Großereignisses so gut wie möglich aufzusaugen und neue persönliche Bestzeiten zu schwimmen.

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