Österreichs Überflieger Stefan Kraft segelt von Sieg zu Sieg. Der 30-Jährige greift nach dem Rekord von Thomas Morgenstern. Der Kärntner spricht über das „Phänomen Krafti“.
Einst saß Stefan Kraft als Kind vor dem Fernseher und bewunderte Thomas Morgenstern, als dieser Ende 2007 mit sechs Siegen in Folge zum Saisonstart einen Allzeitrekord markierte. Heute ist es genau umgekehrt. „Ich bin definitiv auch ein Fan von ihm“, grinst die Kärntner Skisprung-Legende im Gespräch mit der „Krone“ und schwärmt über das „Phänomen Krafti“.
„Ich habe jedes Springen verfolgt und muss sagen, er ist phänomenal. Ich habe ihn noch nie so stark und in so einer Form gesehen. Seine Technik funktioniert auf jeder Schanze, er hat schon überall gewonnen und wirklich Großes geleistet.“
Geht es nach dem 37-Jährigen, wurden die Erfolge von Kraft bislang nicht ausreichend gewürdigt. „Was die Präsenz in der Öffentlichkeit betrifft, wurde er oft unter Wert geschlagen. Dabei hat er schon so viel erreicht. Krafti ist ein absolutes Ausnahmetalent.“ Morgenstern hält es für möglich, dass der Überflieger in neue Dimensionen segelt. „Absolut, ich traue Krafti alles zu!“ Dafür müsse aber vieles passen, der Überflieger von Verletzungen und Krankheiten verschont bleiben.
„Ich mag ihn einfach“
Mit vier Siegen zum Auftakt en suite hat Kraft mit Andreas Felder und Janne Ahonen gleichgezogen. Ob er Morgensterns Marke knacken kann? „Einmal kann er noch gewinnen, dann soll er Zweiter werden. Für den Rest der Saison darf er von mir aus alle Springen gewinnen“, lacht Morgenstern. Und fügt hinzu: „Rekorde behält man gerne. Aber ich würde es ihm gönnen, weil ich ihn einfach gerne mag.“
Begeistert von den Auftritten seines Schützlings ist auch Andreas Widhölzl, Cheftrainer im rot-weiß-roten Adlerhorst. „Krafti springt mit einer unglaublichen Form und Konstanz. Er ist extrem ruhig und weicht nicht von seinem System ab. Wir arbeiten aber konsequent weiter, es gibt immer noch einiges zu tun. Man darf sich nicht ausruhen, das gilt auch für ihn.“
Routinier Manuel Fettner streut Kraft Rosen. „Was er gerade hinzaubert, ist echt außergewöhnlich.“ Selbst der Gesamtzweite Andreas Wellinger aus Deutschland zieht den Hut. „Man muss sagen, dass Krafti unglaublich springt. Er ist einer der Besten überhaupt.“
„Auch Stefan kocht nur mit Wasser“
Für viele scheint der Super-Adler derzeit unschlagbar. So weit ist es aber nicht, wie Jan Hörl, heuer selbst zweimal auf dem Stockerl, klarstellt. „Hut ab! Sensationell, was er gerade leistet. Aber auch Stefan kocht nur mit Wasser!“ Am Wochenende bietet sich ihm und allen anderen in Klingenthal die Chance, Krafts Serie zu beenden. Womit Morgensterns Rekord ein weiteres Jahr Bestand hätte.
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