Ringen um Formulierung

COP 28: „Aus für Fossile“ nicht in Abschlusstext?

Klima
05.12.2023 07:43

Auf der UNO-Klimakonferenz in Dubai bleibt weiter fraglich, ob dort ein Bekenntnis zum Abschied von der Nutzung fossiler Energien zustande kommt. Ein am Dienstag verbreiteter neuer Textentwurf listet die Option auf, das Thema im geplanten Abschlussdokument gar nicht zu erwähnen.

Auch andere Optionen scheinen in dem Entwurf auf: Die am weitesten gehende Variante ruft auf zu einem „geordneten und fairen Ausstieg aus fossilen Energien“. Eine dritte Variante ruft dazu auf, „die Anstrengungen zu beschleunigen für einen Ausstieg aus fossilen Energien, sofern es keine Vorrichtungen für die Abscheidung der Emissionen gibt und ihre Nutzung rasch zu verringern, um CO2-Neutralität im Energiesystem bis oder ungefähr zur Mitte des Jahrhunderts zu erreichen“.

Ölexporteure wehren sich
Der künftige Umgang mit fossilen Energien ist einer der Hauptstreitpunkte auf der Weltklimakonferenz (COP 28). Vor allem Länder, die Öl und Gas exportieren, Länder wehren sich gegen die Forderungen nach einem Ausstieg, aber auch eine Reihe weiterer Staaten, die fossile Energien noch in großem Umfang nutzen. Umgekehrt dringen zahlreiche andere Staaten, darunter die EU-Länder, darauf, die Ausstiegsperspektive im Abschlussdokument der Klimakonferenz festzuschreiben.

Rekordzahl an Lobbyisten bei Konferenz
Laut einem Bündnis von Nichtregierungsorganisationen ist auf der Weltklimakonferenz die Rekordzahl von fast 2500 Lobbyisten für die fossile Energiewirtschaft akkreditiert. Dies geht laut den NGOS aus noch vorläufigen Unterlagen hervor, die das Gastgeberland, die Vereinigten Arabischen Emirate, zur Verfügung gestellt habe.

Die hohe Zahl sei allerdings angesichts der insgesamt hohen Anzahl an Teilnehmern der COP nicht überraschend, hieß es weiter. Insgesamt sind dort mehr als 88.000 Menschen akkreditiert. Dabei war im Vorfeld festgelegt worden, dass alle in ihrem Zulassungsantrag ihren Arbeitgeber und etwaige finanzielle Verbindungen zu Unternehmen oder Organisationen angeben müssen, und dies auch offengelegt wird.

An dem Gipfel in Dubai nehmen Zehntausende Menschen teil, darunter auch viele Lobbyisten der Energiewirtschaft. (Bild: ASSOCIATED PRESS)
An dem Gipfel in Dubai nehmen Zehntausende Menschen teil, darunter auch viele Lobbyisten der Energiewirtschaft.

Die exakte Zahl der Interessensvertreter wurde von dem Bündnis Kick Big Polluters Out mit 2456 angegeben. Die tatsächlichen Zahlen könnten allerdings höher sein, da nur klar erkennbare Fälle aufgenommen worden seien. Oftmals seien die Betreffenden als Teil nationaler Delegationen nach Dubai gekommen - beispielsweise der Chef des Energiekonzerns Total auf dem Ticket Frankreichs oder Mitarbeitende von BP, Eni und ExxonMobil auf dem EU-Ticket.

 krone.at
krone.at
Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.



Kostenlose Spiele