Auf der UNO-Klimakonferenz in Dubai bleibt weiter fraglich, ob dort ein Bekenntnis zum Abschied von der Nutzung fossiler Energien zustande kommt. Ein am Dienstag verbreiteter neuer Textentwurf listet die Option auf, das Thema im geplanten Abschlussdokument gar nicht zu erwähnen.
Auch andere Optionen scheinen in dem Entwurf auf: Die am weitesten gehende Variante ruft auf zu einem „geordneten und fairen Ausstieg aus fossilen Energien“. Eine dritte Variante ruft dazu auf, „die Anstrengungen zu beschleunigen für einen Ausstieg aus fossilen Energien, sofern es keine Vorrichtungen für die Abscheidung der Emissionen gibt und ihre Nutzung rasch zu verringern, um CO2-Neutralität im Energiesystem bis oder ungefähr zur Mitte des Jahrhunderts zu erreichen“.
Ölexporteure wehren sich
Der künftige Umgang mit fossilen Energien ist einer der Hauptstreitpunkte auf der Weltklimakonferenz (COP 28). Vor allem Länder, die Öl und Gas exportieren, Länder wehren sich gegen die Forderungen nach einem Ausstieg, aber auch eine Reihe weiterer Staaten, die fossile Energien noch in großem Umfang nutzen. Umgekehrt dringen zahlreiche andere Staaten, darunter die EU-Länder, darauf, die Ausstiegsperspektive im Abschlussdokument der Klimakonferenz festzuschreiben.
Rekordzahl an Lobbyisten bei Konferenz
Laut einem Bündnis von Nichtregierungsorganisationen ist auf der Weltklimakonferenz die Rekordzahl von fast 2500 Lobbyisten für die fossile Energiewirtschaft akkreditiert. Dies geht laut den NGOS aus noch vorläufigen Unterlagen hervor, die das Gastgeberland, die Vereinigten Arabischen Emirate, zur Verfügung gestellt habe.
Die hohe Zahl sei allerdings angesichts der insgesamt hohen Anzahl an Teilnehmern der COP nicht überraschend, hieß es weiter. Insgesamt sind dort mehr als 88.000 Menschen akkreditiert. Dabei war im Vorfeld festgelegt worden, dass alle in ihrem Zulassungsantrag ihren Arbeitgeber und etwaige finanzielle Verbindungen zu Unternehmen oder Organisationen angeben müssen, und dies auch offengelegt wird.
Die exakte Zahl der Interessensvertreter wurde von dem Bündnis Kick Big Polluters Out mit 2456 angegeben. Die tatsächlichen Zahlen könnten allerdings höher sein, da nur klar erkennbare Fälle aufgenommen worden seien. Oftmals seien die Betreffenden als Teil nationaler Delegationen nach Dubai gekommen - beispielsweise der Chef des Energiekonzerns Total auf dem Ticket Frankreichs oder Mitarbeitende von BP, Eni und ExxonMobil auf dem EU-Ticket.
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