Viele offene Fragen

Signa-Insolvenz: Forderung nach Gläubigerausschuss

Wirtschaft
05.12.2023 11:18

Um für ein geordnetes und vor allem transparentes Insolvenzverfahren zu garantieren, plädieren die Kreditschützer für die Einrichtung eines Signa-Gläubigerausschusses.

Dieser müsste von der zuständigen Richterin eingerichtet werden. Er bestünde dann aus drei bis sieben Mitgliedern, würde den Insolvenzverwalter unterstützen und kontrollieren und allgemein für mehr Transparenz sorgen, heißt es in einem Bericht des Alpenländischen Kreditorenverbandes (AKV) und des Kreditschutzverbandes von 1870 (KSV). „Bei einem Gläubigerausschuss können wir dem Insolvenzverwalter die Fragen stellen, die uns jetzt schon unter den Nägeln brennen“, sagte Karl-Heinz Götze, Leiter Insolvenz beim KSV1870, am Dienstag im Ö1-„Morgenjournal“.

Karl-Heinz Götze (Bild: www.annarauchenberger.com/Anna Rauchenberger)
Karl-Heinz Götze

Viele offene Fragen
„Wir wissen aktuell überhaupt nicht, wie die Passiva aufgestellt sind. Wir wissen nicht, wie der Sanierungsplan ausschaut. Wir wissen nicht, was die nächsten Schritte sein sollen. Wir wissen nicht, wie die Finanzierung ausschaut,“ zählte Götze die Unklarheiten auf.

Aktiva plötzlich enorm gesunken
Aber nicht nur bei den Passiva, sondern auch bei den Aktiva, also bei den Beteiligungsverhältnissen, gebe es große Diskrepanzen, sagte Cornelia Wesenauer vom AKV. In der Bilanz von 2022 seien die Aktiva mit rund fünf Milliarden Euro bewertet, bei Insolvenzeröffnung (Stand 30.9.2023) seien diese laut Buchwert nur noch mit rund zweieinhalb Milliarden Euro bewertet. Der Aktiva-Liquidationswert - das ist der Wert, der im Falle einer Zwangsverwertung zu erlösen wäre - läge lediglich bei rund 300 Millionen Euro. „Das ist fünf Prozent von dem, was es angeblich neun Monate vorher wert war“, so Wesenauer.

Offen ist außerdem, was mit den beiden großen Untergesellschaften der Signa Holding, die Signa Prime Selection AG und Signa Development AG, passiert. Beide Unternehmen weisen gemäß ihren jeweiligen Geschäftsberichten von 2022 Verbindlichkeiten in Höhe von insgesamt 14 Milliarden Euro auf.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt