Kulturhauptstadt 2024

1000 Jodler und Protest zur Eröffnung

Oberösterreich
05.12.2023 15:00

In Bad Ischl rückt die Kulturhauptstadt Salzkammergut 2024 näher. Am 20. Jänner soll es mit „Jodlern“ losgehen, wir berichteten. Ines Schiller, Bürgermeisterin der „Bannerstadt“, sieht im Ausnahme-Jahr „viele Chancen“. Bei Sanierungen aber gab es Pannen, auch der umstrittene Franz Stelzhamer bleibt präsent.

Rund 300 Projekte werden nächstes Jahr im Rahmen der Kulturhauptstadt Europas im Salzkammergut über die Bühne gehen. Bad Ischl und 22 Gemeinden in zwei Bundesländern sind eingebunden, das Budget liegt bei 30 Millionen Euro.

„So wenig hatte noch nie eine Kulturhauptstadt“, kommentiert das Ines Schiller, Bürgermeisterin (SPÖ) von Bad Ischl. Aber: „Die Kulturhauptstadt ist die beste und größte Chance, die unsere Stadt und unsere Region kriegen konnte.“ Einige Bürgerinitiativen sehen das anders, es könnte daher bei der Eröffnung am 20. und 21. Jänner zu Protesten kommen.

Ines Schiller, Bürgermeisterin von Bad Ischl (Bild: Marion Hörmandinger)
Ines Schiller, Bürgermeisterin von Bad Ischl

Eine Panne bei Infrastruktur
Die Sanierung des Lehár Theaters wird erst nach dem Kulturhauptstadtjahr in Angriff genommen, laut Schiller ist „politisches Hickhack“ der Grund. Aber anderes ist gelungen, etwa die Renovierung der Lehárvilla um vier Millionen und die Neukonzeption des Stadtmuseums. Das Sudhaus, in dem die Hauptschau untergebracht ist, wird ab 2025 drei Jahre generalsaniert. Am Ende sollen eine Stadtbibliothek und ein Offenes Kulturhaus hineinkommen.

Sanierung erfolgt erst nach 2024 (Bild: Marion Hörmandinger)
Sanierung erfolgt erst nach 2024

Was bleibt noch?
Nachhaltigkeit wird beim Mega-Event groß geschrieben, regionale Künstler können durch die Kulturhauptstadt an ein internationales Netzwerk andocken. Und: „Die Kulturhauptstadt GmbH wird 2025 aufgelöst, und danach gibt es ein Regionalforum, in dem wir auch Künstlerinnen und Künstler aus der Region einbinden.“

Neue Namen für Straßen und Plätze
Am 14. Dezember wird der Gemeinderat beschließen, neun Plätze nach Frauen umzubenennen. Der (Franz) Stelzhamer-Kai wurde von der Historikerkommission ebenfalls zur Umbenennung vorgeschlagen. Das hat aber keine Mehrheit gefunden. Bei der Büste des umstrittenen „Landeshymnen-Dichters“ wird zumindest eine Zusatztafel über dessen antisemitische Gesinnung informieren.

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