Rumänen brachen den Geldausgabeschlitz auf und deponierten eine Bombe. Der Aufpasser bekam es mit der Angst zu tun, rief „Polizei!“ und die Männer liefen davon. Zurück blieben der Sprengstoff und 97.000 Euro im Inneren des Bankomaten.
Der Vorfall datiert vom 27. Februar 2019. Drei Rumänen – zwei sitzen längst im Gefängnis, der dritte wurde per internationalem Haftbefehl gesucht und am 16. September dieses Jahres in U-Haft genommen – waren in einem schrottreifen Auto aus Budapest angereist, um in Österreich auf Beutezug zu gehen. Erstes Ziel: Ein Bankomat in der Hauptstraße in Pama, Bezirk Neusiedl am See.
Falsch gedacht!
„Ich war nur der Aufpasser“, sagte der dritte Mann nun beim Prozess am Landesgericht Eisenstadt. „Ich wusste gar nicht, was sie vorhatten. Ich dachte, sie reißen ihn heraus.“
Schreckliche Bilder vor Augen
Während der 34-Jährige „70 Meter weit weg gestanden“ sein will, ramponierten die anderen beiden den Geldausgabeschlitz des Außenbankomaten und deponierten ebendort eine Bombe. „Als sie die Zündschnur mit der Batterie des Autos verbinden wollten, bekam ich es mit der Angst zu tun“, sagte der Pizzabote. Er habe schreckliche Bilder vor Augen gehabt, sein Anwalt formulierte es so: „Er wollte keine fahrlässige Tötung riskieren.“ Also schrie der Mann „Polizei!“, obwohl keine da war, und suchte mit den Kumpanen das Weite. Zu Fuß ging man die 15 Kilometer nach Ungarn. Zurück blieben der Sprengstoff, der Stunden später von einem Zeitungsausträger entdeckt wurde; und die 97.000 Euro, die der Bankomat in sich trug.
Karin Lückl, die Vorsitzende des Schöffengerichts, sprach von einem „nicht alltäglichen Einbruch mit mafiösen Methoden“.
Zwei Jahre Haft
Über das Urteil - zwei Jahre Haft - will der Pizzabote drei Tage lang nachdenken.
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