Die Büros leeren und die Hausarzt-Praxen füllen sich. Auslöser ist eine heftige Coronawelle, grippale Infekte und erste Influenza-Fälle.
Der Winter ist da - und mit ihm die Erkältungssymptome. „Wir sind in der gesamten Steiermark am Beginn einer ordentlichen Infektionswelle, das merkt man an den Krankschreibungen“, sagt Michael Adomeit, Hausarzt in Birkfeld. Laut Zahlen der ÖGK waren vergangene Woche fast 46.000 Steirer im Krankenstand.
Von der Größenordnung her erleben wir aktuell die bisher größte Coronawelle seit Pandemiebeginn - und sie ist erstaunlicherweise noch immer am aufsteigenden Ast, auch in der Steiermark.
Eva Winter, Leiterin des Grazer Gesundheitsamts
Schuld sind grippale Infekte, Influenza und die größte Coronawelle seit Beginn der Pandemie, wie sich im Abwasser feststellen ließ. „Und die Welle ist erstaunlicherweise noch immer am aufsteigenden Ast“, erklärt Eva Winter, Leiterin des Grazer Gesundheitsamts. „Zum Glück verlaufen die Coronainfektionen deutlich milder - wir sind es gewohnt und viele sind geimpft.“ Im Vergleich zu anderen Bundesländern liegt die Steiermark im Covid-Mittelfeld.
Verfrühte Grippesaison
Auch Influenza, die echte Grippe, beginnt nun langsam. „Üblicherweise erst nach den Weihnachtsfeiertagen, aber heuer wie letztes Jahr schon vor Weihnachten“, erklärt Adomeit. Zu spüren bekommen das bisher vor allem die Hausärzte, aber auch Krankenanstalten merken einen Anstieg der Infektionen.
Abhilfe schaffen „die einfachen Sachen wie Hände waschen, durchlüften, größere Menschenansammlungen meiden oder vielleicht mal zu Fuß gehen statt Bim fahren“, rät Eva Winter. Dietmar Bayer, Vizepräsident der Ärztekammer, empfiehlt Masken zu tragen und die Möglichkeit der Teleordination sowie das Test- und Impfangebot der Hausärzte zu nützen. Die Praxen sind soweit weitgehend geöffnet - die Hausärzte selbst scheinen sich fit zu halten.
Die aktuelle Krankheitswelle sorgt im Moment vor allem für einen Ansturm auf die Hausarztpraxen. Gemeinsam mit Gesundheitsfonds und ÖGK reagiert jetzt das Land Steiermark und öffnet ab 8. Dezember an Wochenenden und Feiertagen zusätzliche Ordinationen. „Wo akuter Handlungsbedarf besteht, muss flexibel reagiert und schnell geholfen werden. Genau das machen wir, indem wir nun zusätzliche Ordinationen an den Wochenenden öffnen“, stellt Gesundheitslandesrat Karlheinz Kornhäusl (ÖVP) klar.
Die sieben zusätzlichen Anlaufstellen befinden sich ab Freitag in den Regionen Kindberg-Mürzzuschlag, Weiz-Umgebung, Leibnitz, Deutschlandsberg, Schladming, Feldbach und Bruck/Leoben. Das Projekt kostet bis 31. Jänner insgesamt 98.000 Euro. Infos zu den geöffneten Ordinationen gibt es unter 1450 oder ordinationen.st.
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