Der 8. Mann

Die Handball-Nebenbühne kostet jede Menge Geld

Bregenz durfte sich über den Einzug ins EHF European Cup-Achtelfinale freuen. Dort wartet ein anderer ÖHB-Klub.

(Bild: GEPA)

Bregenz steht im Achtelfinale des EHF European Cup! Doch was kann dieser internationale Bewerb überhaupt? „Krone Vorarlberg“-Autor Harald Armellini liefert in seiner Kolumne „8. Mann“ die ernüchternde Erklärung dazu.

Etwas mehr europäischen Flair hätten sich die Bregenzer Handballer bei der Auslosung zum Achtelfinale im EHF European Cup verdient. Österreichs Rekordmeister, der zwei Tage zuvor überraschend den norwegischen Club Runar Sandefjord eliminierte, muss nun auf der dritthöchsten europäischen Handballbühne gegen Krems ran.

Champions League ist ganz weit weg
Seit der Reform 2022 hat der EHF European Cup, in dem Hard 2008 ins Finale einzog, jedoch an Attraktivität verloren. Die Champions League sowie die European League erfuhren im Gegenzug eine Aufwertung. In der Königsklasse duellieren sich nur noch 16 Teams. Die Top-Neun-Nationen bekommen jeweils einen fixen Startplatz. Für den Champions-League-Gewinner gibt es eine Prämie von einer Million Euro. Im Vergleich zum Fußball, ein Pappenstiel. Da bekommt jeder Verein, der es in die Gruppenphase schafft, bereits 15,6 Millionen Euro Startgeld.

Hard stieg ganz aus 
Die zweite Leistungsklasse, die European League, ist sportlich ebenfalls sehr attraktiv. Vornehmlich Club aus den besten 18 Nationen sind dabei. Durch die vielen Gruppenspiele sind die Mehrbelastungen für heimischen Vereine aber kaum zu stemmen. In dieser Saison verzichteten sowohl Linz als auch Cupsieger Hard auf ein Ticket. Der Vizemeister trat eine Stufe tiefer an, schied bereits aus. Die Roten Teufel zogen sich heuer gänzlich zurück.

Wenig Einnahmen, viel Ausagben
So stehen sich im Februar im Achtelfinale des European Cup im Ösi-Duell Krems und Bregenz in einem Bewerb gegenüber, der das Budget kräftig belastet und nur wenige attraktive Gegner beschert. Auf Dauer kann sich kaum ein Verein die europäische Handball-Drittklassigkeit leisten. Denn den geringen Einnahmen stehen Reisekosten von bis zu 30.000 Euro pro Spiel gegenüber.