Nach 98 wilden Minuten gewann Rapid auf dem Tivoli bei WSG Tirol 2:1. Guido Bugstaller war dennoch sauer: „Das Spiel hätte man nie anpfeifen dürfen.“
Zwei Tribünen waren gesperrt, gar nicht offen. 900 Wetterfeste (rund 200 Rapid-Fans) verloren sich im dichten Schneetreiben auf dem Tivoli. Wo vor dem Ankick Helfer eine Leiter über den Rasen zogen, so die Spielwiese „frei“ legten.
Dennoch war der orangene Ball auf dem tiefen, nassen Geläuf schwer zu kontrollieren, machte in der „Rutschpartie“ selten das, was die Kicker wollten. Die WSG wirkte anfangs standfester, wenigstens bei hohen Bällen gefährlicher. Was Kronberger (23.) und Prelec (27.) per Kopf nicht nutzten.
Rapids Highlights in Halbzeit eins? Kapitän Burgstaller warf früh (11.) gefrustet seine Handschuhe weg, kurz danach prüfte Grüll Goalie Stejskal.
Doch der Zufall führte zu oft Regie, eine Schneeballschlacht wäre wohl sinnvoller gewesen. Aber Rapid legte nach Seitenwechsel die „Schneeketten“ an, wurde zielstrebiger, kombinierte sich zur Führung: Über Kasanwirjo und Kühn kam der Ball zu Seidl, der aus elf Metern traf - 1:0 (49.).
Unter Klauß makellos
Und plötzlich gab es Chancen, sogar Sitzer für die Klauß-Truppe: Zweimal Kühn und Kasanwirjo vergaben zunächst das 2:0. Wie auch Grüll, der allein auf Goalie Stejskal zulief, meterweit am Tor vorbei schoss (67.). „Ein katastrophaler Abschluss“, war Grüll selbst fassungslos, konnte es aber verkraften, weil er umso schöner das 2:0 erzielte: Grüll schüttelte zwei Tiroler ab, traf ins lange Eck (74.). „Das war wichtig.“
Damit feierte Rapid - auch wenn Moormann in der 8-minütigen (!) Nachspielzeit noch ein Eigentor unterlief, es hektisch wurde - erstmals in der Saison zwei Liga-Siege in Folge, ist man unter Neo-Coach Robert Klauß weiter makellos. Mit zwei Liga-Siegen war in Hütteldorf letztmals 2011 eine Trainer-Ära (damals Peter Schöttel) gestartet.
Für Klauß nebensächlich, wichtig waren nur die drei Punkte, damit rutschte Rapid wieder in die Top-6 vor. Obwohl man im Finish Kongolo verlor, der nach einem Foul an Ogrinec Rot sah. Sein zweiter Ausschluss im dritten Liga-Spiel.
Kurios, wie vieles im gestrigen Schneetreiben - was Kapitän Guido Burgstaller erboste: „Das war ein Spiel, das niemals angepfiffen werden darf, viel zu gefährlich. Da kann man nur die Bundesliga hinterfragen. Ich bin froh, dass alle gesund vom Feld gekommen sind.“
Und auch Klauß gab nach dem 2:1-Erfolg zu, „dass man sich eine große Analyse sparen kann. Man hat gesehen, dass es viel Zufall war. Nach der Pause waren wir zielstrebiger, haben leidenschaftlich verteidigt.“
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.