Ermittlungen gegen Mercedes-Teamchef Toto Wolff und seine Frau Susie wegen des Verdachts auf Geheimnisverrat sorgen in der Formel 1 für Unruhe. Der Rennstall wies die Vorwürfe in einer scharf formulierten Erklärung als grundlos zurück und attackierte den Weltverband FIA, der Mercedes nicht im Voraus über die Untersuchung informiert habe. Susie Wolff schrieb in einem Statement, sie sei „zutiefst beleidigt, aber traurigerweise nicht überrascht“ über die Anschuldigungen.
Die FIA hatte am Dienstagabend die Prüfung von Medienberichten angekündigt, denen zufolge einem Formel-1-Teamchef von einem Mitarbeiter des Rechteinhabers vertrauliche Informationen zugespielt worden seien. Hintergrund ist der Bericht eines Fachportals über einen angeblichen Interessenskonflikt des Österreichers Wolff und seiner Frau, über den sich andere Formel-1-Funktionäre bei FIA-Präsident Mohammed Ben Sulayem beschwert haben sollen.
Demnach soll Susie Wolff als Geschäftsführerin der F1 Academy Zugang zu vertraulichem Wissen aus der Spitze der Rennserie haben und dies angeblich mit ihrem Mann geteilt haben. Toto Wolff soll im Gegenzug seine Frau über Gespräche zwischen den Teamchefs in Kenntnis gesetzt haben, sodass diese Informationen wiederum zum Rechteinhaber gelangt seien.
Reaktion auf Instagram
In einem Instagram-Beitrag schreibt Susi Wolff: „Ich bin zutiefst beleidigt, aber leider nicht überrascht von den öffentlichen Anschuldigungen, die erhoben wurden. Es ist entmutigend, dass meine Integrität auf diese Weise in Frage gestellt wird, vor allem, wenn sie auf einschüchterndem und frauenfeindlichem Verhalten zu beruhen scheint und sich auf meinen Familienstand und nicht auf meine Fähigkeiten konzentriert.“
Im Laufe ihrer Motorsportkarriere habe sie zahlreiche Hindernisse überwunden, so Susie weiter. Sie weigere sich ihr Engagement und ihre Leidenschaft für die F1 Academy „durch diese haltlosen Anschuldigungen in den Schatten stellen zu lassen.“
Statement von Mercedes
Auch Mercedes reagierte und wies die Vorwürfe zurück. „Das Team hat keine Mitteilung von der FIA-Compliance-Abteilung zu diesem Thema erhalten und es war sehr überraschend, durch eine Medienerklärung von der Untersuchung zu erfahren. Wir weisen die Anschuldigung in der Erklärung und die damit verbundene Medienberichterstattung, die die Integrität und Compliance unseres Teamchefs zu Unrecht angreift, entschieden zurück. Selbstverständlich erwarten wir von der FIA Compliance-Abteilung eine vollständige, prompte und transparente Korrespondenz zu dieser Untersuchung und ihrem Inhalt“, hieß es in einem Statement.
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