Kämpfe ausgeweitet
Israels Bodenoffensive soll bis Jänner anhalten
Die heftigen Kämpfe im Süden des Gazastreifens dauern an - und sollen laut US-Informationen wohl noch bis Jänner andauern. Israels Armee ist nach eigenen Angaben bereits „ins Herz“ von Chan Junis, der größten Stadt im Süden von Gaza, vorgestoßen.
Nach Aufforderung der Armee waren Hunderttausende Schutzsuchende aus dem zuvor heftiger umkämpften Norden in den Süden des Gebiets geflüchtet.
Mit Blick auf die Zahl „der getöteten Terroristen, der Anzahl der Gefechte und des Einsatzes von Feuerkraft an Land und in der Luft“ sei der Dienstag der bisher intensivste Tag seit Beginn der Offensive im Norden des Küstenstreifens Ende Oktober gewesen, hieß es seitens der israelischen Armee.
Stadt Chan Junis soll eingekesselt werden
Diese bereitete sich darauf vor, die größte Stadt im Süden des Gazastreifens einzukesseln. „Unsere Kräfte kreisen nun den Raum Khan Younis ein“, sagte Generalstabschef Herzi Halevi. Die Bevölkerung der Stadt war am Dienstag in Flugblättern vor einem bevorstehenden Angriff gewarnt worden. „In den kommenden Stunden werden die israelischen Verteidigungskräfte mit einem intensiven Angriff auf Ihr Wohngebiet beginnen, um die Terrororganisation Hamas zu zerstören“, hieß es in den Schreiben.
Die Zahl der im Gazastreifen getöteten Palästinenser ist seit Beginn des Kriegs nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums auf 16.248 gestiegen. Mehr als 42.000 Menschen seien verletzt worden, teilte man mit. Tausende Menschen würden zudem weiter vermisst. Am Montag hatte die Behörde noch von fast 15.900 Toten gesprochen.
USA: Bodenoffensive noch bis Jänner
Die US-Regierung geht laut einem Medienbericht davon aus, dass Israels massive Bodenoffensive im Süden noch bis zum Jänner andauert. Wie der US-Sender CNN unter Berufung auf mehrere ranghohe US-Regierungsbeamte berichtete, könnte Israel demnach in einigen Wochen zu einer „weniger intensiven, stark lokalisierten Strategie übergehen“, die auf bestimmte Hamas-Terroristen und -Führer abziele.
Das Weiße Haus sei „zutiefst besorgt“ darüber, wie sich die israelischen Operationen in den nächsten Wochen entwickeln werden, wurde ein Beamter zitiert. Die Meinung der Weltöffentlichkeit wende sich zunehmend gegen die gegenwärtige Bodenoffensive, bei der Tausende von Zivilisten getötet werden, berichtete der Sender weiter.
Spannungen im Westjordanland wachsen
Sorge bereiten auch die wachsenden Spannungen im Westjordanland. Als Reaktion darauf erlässt die US-Regierung Einreisebeschränkungen, die sich unter anderem gegen extremistische israelische Siedler richten. Es habe einen alarmierenden Anstieg an Gewalttaten gegeben, sagte der Sprecher des US-Außenministeriums, Matthew Miller, am Dienstag.
Israel hatte während des Sechs-Tage-Krieges 1967 unter anderem das Westjordanland und Ost-Jerusalem erobert. Rund 600.000 Israelis leben dort heute in mehr als 200 Siedlungen. Die Palästinenser beanspruchen die Gebiete als Teil eines eigenen Staats. Der UN-Sicherheitsrat bezeichnete 2016 diese Siedlungen als Verletzung des internationalen Rechts.
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