Wer eine Safari in Botswana macht, erlebt Wildtiere in ihrer natürlichen Umgebung. Ein berührendes Reise-Abenteuer ins Reich der Tiere.
Botswana gilt als DAS Ziel für Safari-Kenner. Das Land, das am ehesten mit Frankreichs Größe zu vergleichen wäre, ist dünn besiedelt – vier im Vergleich zu 105 Einwohner pro Quadratkilometer, allerdings gibt es einen wahren Reichtum an wilden Tieren, etwa die größte Elefantenpopulation in Afrika. Wer also die sogenannten Big Five – Elefant, Löwe, Leopard, Büffel und Nashorn – in ihrer natürlichen Umgebung erleben möchte, ist hier goldrichtig. Besonders ergiebig: das Okavango-Delta.
Einer der längsten Flüsse Afrikas entspringt in Angola, und dort, wo er auf die Wüste Kalahari trifft, entsteht das größte Binnendelta der Welt, ein faszinierendes Ökosystem, das Vögel und Wildtiere anlockt. „Der Strom, der nie ein Meer findet“, verschwindet gleichsam in einem Labyrinth von Lagunen, Kanälen und Inseln. 20.000 Quadratkilometer zählt dieses tierreichste Feuchtgebiet Afrikas, welches unter UNESCO-Welterbe steht und als das berühmteste Highlight Botswanas gilt.
Ausgangspunkt für die Entdeckung ist Maun, eine Streusiedlung mit etwa 85.000 Bewohnern. Wir sind aus Südafrika (es empfiehlt sich aus Europa via Johannesburg – die beste und kürzeste Verbindung ab Wien ist mit Turkish Airlines) gekommen, haben in The Duck, einem Lokal vor dem Flughafengebäude, gewartet, bis es dann in das Quartier mit einem Leichtflugzeug weitergeht.
20 Minuten von Maun entfernt liegt die Sandibe Lodge, einer der drei Standorte, die der südafrikanische Reiseveranstalter andBeyond im Delta betreibt. Zuerst fliegen wir Xaranna an. Dort steigen die ersten Gäste aus dem kleinen Flieger aus, bevor wir dann schlussendlich zu unserer Unterkunft kommen.
Abgeholt werden wir von AB und IT. Die zwei sind das Team aus Ranger and Tracker (Fährtenleser). Ihre Namen sind für uns wahre Zungenbrecher, deswegen die Abkürzungen. Sie werden für die nächsten zwei Tage unsere Begleiter, die uns die Tierwelt, aber auch Land und Leute näherbringen. Die Fahrt von der Piste zum Camp gibt uns einen ersten Eindruck – wir sehen erstmals Impalas, die zur Familie der Antilopen zählen, Zebras und Giraffen. Es ist aufregend, besonders als wir „unseren“ ersten Elefanten erspähen.
WOHNEN WIE IN EINEM NEST
Bei der Ankunft in der Sandibe Lodge werden wir herzlich begrüßt. Zwölf moderne Stelzenhäuser in traumhafter Lage sind rund um den öffentlichen Raum gruppiert, wo sich das „gesellschaftliche Leben“ abspielt – Frühstück, Mittagessen, „High Tea“ (Nachmittagsjause) und Abendessen.
Die Zimmer sind großzügig und in natürlichen Materialien gestaltet, es gibt eine Klimaanlage und freies Internet in den Räumen, sogar ein kleiner privater Pool steht zur Verfügung. Das ist Luxus pur mit einem nachhaltigen Aspekt, denn 70% der Energie sind nachhaltig und werden von der Sonne gewonnen.
EINMAL IM LEBEN EINE SAFARI!
Natürlich sind wir gekommen, um die Tiere zu beobachten, aber es gibt ein gutes Gefühl, dass wir auch bestens untergebracht sind. Wer eine Safari macht, ist hier nicht zum „Ausruhen“. Der Tag beginnt um 5.30 Uhr, indem unser Ranger AB kommt und uns mit einer ersten Tasse Tee weckt. Eine halbe Stunde später holt er uns ab, denn das Camp ist nicht umzäunt, und er achtet auf unsere Sicherheit.
Dann gibt es Frühstück, das wir mit ihm gemeinsam einnehmen. Währenddessen bespricht er, was uns erwartet, zeigt uns eine Landkarte von dem Wildreservat und fragt, was wir gerne sehen möchten. Nicht dass das ein Wunschkonzert wäre, aber alle Gäste haben eine gewisse Erwartungshaltung, wünschen sich etwa, die Big Five zu sehen. Die Chancen darauf sind exzellent, denn kaum sonst wo gibt es eine derartig reiche Tierwelt.
Die privaten Lodge-Betreiber pachten vom Staat eine sehr große Fläche Land, veranstalten dann Safaris, werden aber ständig überprüft, denn es handelt sich um ein wahres Natur-Juwel, das streng geschützt wird und werden muss, schließlich gilt es, die Artenvielfalt zu erhalten, und Botswana weiß um seinen Schatz.
ALLGEMEINE AUSKÜNFTE:
www.botswanatourism.co.bw
22 LÖWEN UND EIN LEOPARD
AB startet den Jeep, und los geht’s! IT sitzt vorne am Ausguck und hält Ausschau. Das Abenteuer beginnt, nein, es hat längst begonnen, wir finden schlichtweg alles aufregend, exotisch und anders zu allem, was wir je erlebt haben. Aber tatsächlich lässt sich alles steigern. Löwen! Aber nicht nur einer oder vielleicht sogar zwei, nein eine ganze Familie, die 22 Mitglieder zählt, von alt bis jung.
Wir sind nahe, sitzen still und verfolgen jede Bewegung mit unseren Augen. Es scheint, als stünde die Zeit still. Unweigerlich drängt sich ein Gedanke auf: Sind wir sicher? Der Wagen ist offen, einer der Löwen hat gerade in einer Distanz von nur einem Meter unser Auto passiert. „Macht euch keine Sorgen. Solange ihr nicht aufsteht oder hektische Bewegungen macht, ist alles in Ordnung. Die Löwen nehmen uns als eine Einheit mit dem Auto wahr. Ihr könnt gerne auch sprechen.“ Nun ja, alles klar, aber es komisches Gefühl ist es trotzdem.
Der Vormittag ist wie im Flug vergangen, es ist Zeit, zurück zur Lodge zu fahren. Allerdings: Auf dem Weg sichten wir einen Leoparden! Nun gut, das Mittagessen muss warten, die elegante Raubkatze ist uns jetzt wichtiger. Sie ist ein Einzelgänger, liebt es, auf Bäume zu klettern, um so einen richtig guten Rundumblick zu haben. Wie leicht sich diese Tiere bewegen, es ist unglaublich spannend zu sehen, wie sie sich in ihrem Lebensraum verhalten.
ZEIT FÜR EINE KLEINE PAUSE
Es ist spät geworden, AB hat die Lodge angefunkt und uns für den Lunch avisiert. Zum Entspannen bleibt dann nur eine Stunde, denn um 16 Uhr wird zum Tee – oder auch Kaffee – und einer kleinen Jause (High Tea) gebeten, bevor dann die Abendpirsch beginnt.
Wir sehen buchstäblich alles, während der nächsten Tage, ob es nun Antilopen, Zebras, Giraffen, Warzenschweine, Flusspferde, Büffel, Elefanten, Löwen, Leoparden oder Geparden sind, ebenso wie Affen und Hyänen, ohne jetzt alles aufzuzählen. Besonders die Geparden-Mutter mit ihren fünf Jungen hat es mir angetan; wir treffen sie mehrmals.
Der Ablauf der Safari-Tage – idealerweise vier oder fünf (das reicht, man erlebt genug!) – gestaltet sich nach demselben Schema mit Morgen- und Abendpirsch.
VON SANDIBE NACH NXABEGA
Nach zwei Nächten in Sandibe wechseln wir mit dem Leichtflugzeug in eine andere Lodge von andBeyond, nach Nxabega, wo es ein Zeltcamp gibt; selbstverständlich sind die Zelte mit Bädern, Klimaanlage usw. ausgestattet, und es gibt auch hier Familienunterkünfte.
Dieses private Konzessionsgebiet am Rande des tierreichen Moremi Game Reserves unterscheidet sich auch landschaftlich ein wenig; saisonal ist die Umgebung überflutet, nicht aber bei unserem Besuch, denn in Angola hat es im Frühjahr zu wenig geregnet, hören wir von Candrew, unserem neuen Ranger.
Auch wenn heuer Wasser fehlt und eine Safari in einem traditionellen Einbaum (Mokoro) oder Boot momentan nicht möglich ist, sieht man doch deutlich, dass es hier viel grüner ist – das heißt, mehr, viel mehr Zebras, viel mehr Flusspferde, dafür etwa deutlich weniger Giraffen. Natürlich ist alles eine Momentaufnahme, es gibt etwa keine Garantie, alle Big Five zu sehen.
KLEINE ZUSAMMENFASSUNG
Wir haben überdurchschnittlich viele Tiere gesehen, Gott sei Dank keine grüne Grasspinne, Schlangen oder Moskitos, sondern nur jene, über die wir uns gefreut haben. In dem Moment, wo wir in Maun Botswana betreten haben, waren wir von andBeyond rundumversorgt.
Es empfiehlt sich, einen guten Veranstalter/Lodge zu wählen, auch wenn das vielleicht teurer sein mag. Sicherheit geht schließlich über alles, und eine Safari ist schlechthin eine luxuriöse Reise, für die man spart, um sich einen Lebenstraum zu erfüllen. So etwas macht man nicht alle Tage, aber es bleibt ewig in Erinnerung, und durch qualitätsvollen Tourismus hilft man auch mit, diese Tierparadiese zu erhalten.
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