Die Saison der Zecken hat wieder begonnen! Für Besitzer von Hunden und Katzen stellt sich jedes Jahr wieder die Frage, wie sie ihre Vierbeiner vor den lästigen Blutsaugern schützen können. Immerhin übertragen die Parasiten gefährliche Krankheiten.
Jedes Jahr der gleiche Ärger: Hund und Katze werden auf den täglichen Ausflügen von Zecken befallen. Die Klimaerwärmung ist für die Vermehrung der gefürchteten Milben noch zusätzlich förderlich. Doch die Blutsauger sind nicht nur störend, sondern übertragen auch gefährliche Krankheiten.
In West- und Mitteleuropa ist der sogenannte Gemeine Holzbock (Ixodes ricinus) praktisch überall verbreitet. Zecken werden bei einer Temperatur von sieben bis zehn Grad Celsius aktiv und warten auf Gräsern oder Büschen auf einen geeigneten Wirt. Gehen Hund oder Katze vorbei, krallt sich der Parasit fest und sucht nach einer geeigneten Stichstelle. Bevorzugt beißen Zecken im Kopf- und Halsbereich, am Bauch, in der Leistengegend und an den Extremitäten.
Hyalomma - die Riesenzecke
Diese Art kann bis zu sechs Millimeter groß werden und gilt als Überträgerin des Krim-Kongo- und Zeckenfleckfiebers.Erstmals hat ein Exemplar der Gattung in Österreich überwintert. Der Unterschied zum "Gemeinen Holzbock": Die Hyalomma-Zecke jagt aktiv und kann bis zu hundert Meter zurücklegen.
Hunde durch Zeckenbiss besonders gefährdet
Schon während die Zecke das Blut ihres Wirtes saugt, werden etwaige Krankheitserreger übertragen. Hunde können durch einen Zeckenbiss etwa an Borreliose (Symptome sind Fieber und Apathie, später Lahmheit), Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) und bei Urlauben in südlichen Ländern an der "Hunde-Malaria" Babesiose erkranken, die zu Blutzerfall und anderen Folgeerscheinungen führt und tödlich verlaufen kann.
Katzen erkranken seltener
Katzen werden anders als Hunde wesentlich seltener durch Zeckenstiche krank. Über die Gründe dafür existieren bisher nur Theorien, zum Beispiel dass durch die intensive Fellpflege Zecken schneller beseitigt werden. Infektionen wie Borreliose, Babesiose oder FSME sind bei Stubentigern also eher selten. Dennoch ist ein guter Schutz gegen die Blutsauger unerlässlich. Grundsätzlich gilt: Je kürzer die Zecke Zeit hat, Blut zu saugen, desto geringer das Risiko der Erregerübertragung.
So entfernen Sie die Biester richtig
Hat sich bei Ihrem Hund oder Ihrer Katze ein Parasit festgebissen, sollten Sie ihn schnellstmöglich entfernen. Dies geht ganz klassisch mit einer Pinzette oder auch mit speziellen Werkzeugen, die man im Tierfachhandel kaufen kann. Am besten fassen Sie die Zecke möglichst hautnah und drehen sie aus der Haut (egal in welche Richtung). Beim Herausdrehen wird weniger Druck auf die Zecke ausgeübt als beim Ziehen, sie wird daher seltener beschädigt. Keinesfalls sollten Sie den Parasiten mit Nagellackentferner, Feuerzeug oder Öl zu Leibe rücken - in ihrem Todeskampf geben sie nur noch mehr Erreger ab.
Vorbeugen ist besser als heilen
Damit Ihr Liebling für die Zecken weniger attraktiv wird, können Sie auf eine großen Auswahl an Schutzmitteln zurückgreifen. Einige Tierhalter schwören auf Hausmittelchen wie Knoblauch oder Leinöl, Tierärzte sind davon jedoch selten überzeugt. Sie empfehlen meist sogenannte Zeckenhalsbänder oder Spot-on-Präparate, die in den Nacken und gegebenenfalls den Rücken des Tieres geträufelt werden. Gegen Borreliose wird für Hunde eine Impfung angeboten, zu der allerdings nicht von allen Tierärzten geraten wird. Der Grund: Sie schützt gegen bei uns nur gering verbreitete Erregerstämme, nicht aber gegen die verbreiteten.
Vergessen Sie nicht auf Ihren eigenen Schutz!
Gerade Hundebesitzer sind viel in der Natur unterwegs und streifen mit ihrem Vierbeiner durch Wiesen und Wälder. Vergessen Sie daher keinesfalls auf Ihren eigenen Zeckenschutz, denn Sie können ebenfalls an Borreliose oder FSME erkranken. Die Schutzimpfung gegen FSME sollten Sie daher regelmäßig auffrischen. Zusätzlich können Sie sich mit Sprays für die Haut gegen die Blutsauger wehren, die Sie vor dem Spaziergang auf freie Körperstellen auftragen.
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