Gemeinsames Interesse
Putin-Besuch in Saudi-Arabien
Wladimir Putin stattete am Mittwoch den Vereinigten Arabischen Emiraten einen Kurzbesuch ab. In Abu Dhabi wurde er vom Präsidenten der Emirate, Mohammed bin Zayed, in Empfang genommen (siehe Video oben). Putin, der später nach Saudi-Arabien weiterreiste, hat das bilaterale Verhältnis der Länder als geschichtlich beispiellos gut gelobt.
Wie das russische Fernsehen zeigte, wurde Putin auf der Landebahn von Vertretern der Emirate in Empfang genommen, bevor er von der Kavallerie eskortiert zum Präsidentenpalast gebracht wurde. Dort wurde der als mutmaßlicher Kriegsverbrecher international gesuchte russische Staatschef mit allen Ehren empfangen.
Wie auf Bildern des Kremls zu sehen war, erwarteten Putin am Palast Dutzende Soldaten, während Flugzeuge am Himmel Rauch in den Farben der russischen Flagge versprühten und in der Nähe Kanonenschüsse abgefeuert wurden. Nach Saudi-Arabien wurde er von vier Kampfjets begleitet.
Gemeinsames Interesse an Rohöl
„Dank Ihrer Haltung haben unsere Beziehungen heute ein noch nie da gewesenes Niveau erreicht“, sagte Putin bei seiner Ankunft zum Präsidenten Mohammed bin Zayed al-Nahyan und rühmte den regen Handel zwischen den Staaten. Putin sagte, er werde mit seinem Kollegen über die Situation „in den heißen Zonen“ sprechen, er nannte sowohl den Nahostkonflikt als auch die „Krise in der Ukraine“.
Laut Putin sind die Vereinigten Arabischen Emirate der wichtigste Handelspartner Russlands im arabischen Raum. Der Kreml-Chef lud Zayed auch zum Besuch des BRICS-Gipfels 2024 in Kasan ein. Russland, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate sind wichtige Ölproduzenten. Wegen der trüben Konjunkturaussichten ist der Ölpreis seit Wochen auf Talfahrt. Mit 75,30 Dollar je Barrel (umgerechnet 69,96 Euro für 159 Liter) ist die Rohöl-Sorte Brent aus der Nordsee aktuell so billig wie zuletzt vor sieben Monaten.
Auch Treffen mit Saudi-Kronprinz am Programm
Nach seinem Besuch in Abu Dhabi wollte Putin mit dem saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman in Saudi-Arabien zusammentreffen. Bei den Gesprächen in Riad sollte es laut Kreml um Handel, Investitionen und internationale Politik gehen.
Putin hat Saudi-Arabien und die Emirate zuletzt 2019 vor der Corona-Epidemie besucht. Wegen des Angriffskriegs gegen die Ukraine sind die Auslandskontakte des Kremlchefs beschränkt. Der Besuch am Golf ist der erste seit Kriegsbeginn 2022, der nicht direkten Verbündeten wie China, Weißrussland oder Kasachstan gilt.
In den Emiraten und in Saudi-Arabien muss Putin trotz des gegen ihn vorliegenden internationalen Haftbefehls wegen der Verschleppung ukrainischer Kinder nach Russland nicht mit einer Festnahme rechnen. Beide Länder sind keine Vertragsparteien des Internationalen Strafgerichtshofs.
Putin reiste aber in der Folge nicht zu großen internationalen Treffen wie dem G-20-Gipfel in Indien oder dem Treffen der BRICS-Gruppe im August in Südafrika.
Kommentare
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.