Eine riesengroße Aufschüttung neben einem Wanderweg im idyllischen Gusental wirbelte bereits im Sommer viel Staub auf, weil Spaziergänger Baurestmassen fanden. Nach einem Lokalaugenschein ordnete die Bezirskbehörde Stafen an. Nun sorgen neuerliche Lkw-Fahrten zum Erdwall für Wirbel bei den Anrainern.
Keine Ruhe lässt dem Linzer Stadtpolitiker Lorenz Potocnik (Linzplus) eine riesige Erdaufschüttung in Neumarkt im Mühlkreis. Wie berichtet, schlug der Gemeinderat im Sommer Alarm, weil er bei einer Wanderung durch das Gusental jede Menge Baurestmassen fand. Die Bezirksbehörde reagierte und knöpfte sich bei einem Lokalaugenschein die Verantwortlichen vor.
Anrainer verdächtigen Baufirma aus Region
„Eigentlich habe ich gehofft, dass die Ablagerungen, die von der Bezirkshauptmannschaft zynischerweise geländegestaltende Maßnahmen genannt werden, damit beendet sind. Doch erneut fahren Lkw. Angeblich sollen dort weitere 3000 Kubikmeter abgeladen werden“, ist Potocnik über das Treiben im Europaschutzgebiet beunruhigt.
Trotz der dicken Schneedecke sah er sich vor Ort um und fand jede Menge Restmüll vor. „Die Leute aus der Gegend sind froh, dass ich das Thema aufgreife, weil dort jeder jeden kennt und niemand den Nachbarn anpatzen will. Doch unter der Hand sind alle überzeugt, dass eine Baufirma hinter den Ablagerungen steckt.
Laut Beschilderung der BH ist die Deponie eine geländegestaltende Maßnahme. Die Bezirkshauptfrau spricht jedoch von agrarischen Zwecken.
Lorenz Potocnik, Linzer Stadtpolitiker
Die im Oktober angelobte Bezirkshauptfrau Andrea Wildberger widerspricht: „Es ist gar nichts im Argen. Es handelt sich um eine bewilligte Erdbewegung für agrarische Zwecke, die typisch in der Landwirtschaft ist. Es werden auch laufend Stichproben gemacht.“
Forderung nach Einsicht in Akt
Im Sommer habe sich ein unabhängiges Institut ein Bild gemacht, für die Verunreinigungen damals wurden Strafen verhängt. Potocnik fühlt sich verschaukelt: „Ich fordere Einsicht in den Akt, um zu sehen, was genau genehmigt wurde. Falls ich das nicht darf, schalte ich meinen Anwalt ein. Außerdem war ja die Rede von geländegestaltenden Maßnahmen, jetzt spricht die Bezirkshauptfrau jedoch von agrarischen Zwecken.“
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