Ehre oder Eifersucht? Ein 33-Jähriger ging auf „Ex“ seiner Frau los, die Staatsanwaltschaft sah Mordabsicht gegeben. Am Mittwoch musste sich der Angeklagte vor Gericht verantworten. Ein Urteil steht wegen einiger spannender Wendungen noch aus.
„Ich wollte ihn nicht abstechen! Als ich das Blut sah, habe ich sofort aufgehört, weil mir schlecht wurde!“ – so rechtfertigte sich der Hauptangeklagte (33). Wie das Klappmesser in seiner Hand aufgegangen war, konnte er sich nicht erklären – er habe es nur als Schlagring benutzt.
„Ich wollte ihn schlagen und schwer verletzen, aber nicht töten!“ Der 33-jährige vierfach vorbestrafte Tschetschene musste sich am Mittwoch vor einer Jury am Linzer Landesgericht wegen versuchten Mordes und Widerstands gegen die Staatsgewalt verantworten.
Auf Beamten losgegangen
Er war im März auf den „Ex“ seiner Frau losgegangen, weil dieser das Paar über längere Zeit hinweg belästigt und verfolgt haben soll. In U-Haft hatte der Angeklagte auch noch zwei Beamte verletzt. Der dreifache Vater kann gebrochen, aber verständlich Deutsch. Die Richterin wollte dennoch sicher gehen und rief einen tschetschenischen Übersetzer hinzu.
„Dolmetscher übersetzt falsch“
Mit diesem wurde der Angeklagte aber zusehends unzufriedener, bis es aus ihm herausplatzte: „Ich glaube, er macht gemeinsame Sache mit dem Opfer und übersetzt nicht das, was ich ihm sage“, woraufhin der Dolmetscher empört das Handtuch warf.
Der Zweitangeklagte, der Chauffeur des 33-Jährigen zu und vom Tatort, wies alle Schuld von sich: Er habe sich erst geweigert, und ihn dann widerwillig weit vom Tatort abgesetzt und von den Absichten des Erstangeklagten nichts gewusst. Weil spontan kein zweiter Dolmetscher aufzutreiben war, wurde das Urteil auf den nächsten Termin vertagt.
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