Ein kleines Präsent ließ der Generaldirektor der Post, Georg Pölzl, in den vergangenen Tagen an rund 20.000 Mitarbeiter verteilen. Die gut gemeinte Aktion ging allerdings ziemlich nach hinten los. Der Hersteller hatte offenbar ein falsches Mindesthaltbarkeitsdatum auf den Mini-Guglhupf gedruckt.
„Achtung - abgelaufene Ware“, warnte der Vorarlberger Postgewerkschafter Franz Mähr auf seiner Facebook-Seite. Und in der Tat stand auf einigen der Präsente das Mindesthaltbarkeitsdatum 30.11 bzw. 6.12. Die Reaktionen der Mitarbeiter ließen nicht lange auf sich warten. „Kein Problem - kann man ja noch essen“, meinte der eine. „Vielleicht war es so lange mit der Post unterwegs?“, oder „Die abgelaufenen gab‘s halt zum halben Preis“, kommentierten die anderen.
Die Aktion war eigentlich doppelt gut gemeint: Im Rahmen eines internen Gewinnspiels konnten sich Mitarbeiter der Post um die Teilnahme der Backaktion mit ihrem obersten Chef bewerben. Gebacken wurde in der Wiener Einrichtung Vollpension, deren führende Köpfe sich seit 2012 gegen Altersarmut, Isolation und die wachsende Generationenkluft einsetzt.
Fehler beim Hersteller
Post-Pressechef Michael Homola sprach von einem gelungenen Abend, bei dem einige Gugelhupfe entstanden seien. „Bei der eigentlichen Produktion hatte unser Chef die Hände nicht im Spiel.“ Die verschickten 20.000 Stück seien vielmehr vom Unternehmen produziert und offenbar falsch etikettiert worden. „Bei einer Charge von 200 Stück wurde nicht das Mindesthaltbarkeitsdatum, sondern jenes des Produktionstages aufgedruckt. Die Ware ist sicher nicht verdorben“, stellte er klar.
Im allgemeinen Wirrwarr um das Mindesthaltbarkeitsdatum ging die Weihnachtsbotschaft des Postchefs mehr oder weniger unter. Ein QR-Code am Gugelhupf-Sackerl führt zur Seite der Vollpension Wien, auf der nicht nur ein „Backkurs mit Georg“ am 22. November beworben wird, sondern auch ein Video mit Georg Pölzl zu sehen ist. In diesem dankt er den Mitarbeitern für ein „schwieriges, aber sehr erfolgreiches Jahr“.
Sehen wollten das ein paar der Vorarlberger schon nicht mehr. Sie echauffierten sich vielmehr über die Größe des 40 Gramm leichten „Gugelhüpfchens“ und machten ihrem Ärger in den sozialen Medien Luft: „Da sieht man wieder, wie abgehoben diese Herrschaften sind. Das ist kein Geschenk, das ist eine Provokation. Diesen Herrn sollten alle Mitarbeiter dieses sogenannte Präsent unfrei zurückschicken.“
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.