Biber, Fischotter, Wolf. Die Salzburger Landesregierung hat ein echtes Faible für Wildtiere. Zu Wasser und zu Land. Das Schöne ist, das Interesse an der Fauna geht über die Parteigrenzen hinweg. Es ist egal, ob Grün oder Blau am Ruder sitzt. Amtlich verbrieft ist das tierische Politik-Interesse in den von der Landesregierung beauftragten Studien und Gutachten.
Das zeigt der jüngste Bericht des Landesrechnungshofs und eine Anfragebeantwortung an die Grünen. Auf Antrag der FPÖ prüfte der Rechnungshof die Studien der Jahre 2017 bis 2021. 163 waren es insgesamt, 15 davon schauten sich die Prüfer stichprobenartig genauer an. Vier davon beschäftigen sich mit Salzburgs Tierwelt, gleich zwei davon mit dem Fischotter.
Der Biberbestand wird im Rahmen des Bibermonitorings sowohl von der alten als auch der neuen Landesregierung begutachtet. Mit Kosten von jeweils rund 60.000 Euro ist das eine der teureren Studien. Ob Wolf, Biber und Fischotter geschossen oder geschützt werden sollen, hängt dann aber vom politischen Standpunkt ab. Da ist es auch mit der Einigkeit von Grün und Blau wieder vorbei.
Noch weniger transparent als bei den Landesstudien geht es beim Millionen-Guthaben der Parkgaragengesellschaft zu. Wie berichtet sitzt das Unternehmen in Besitz von Stadt und Land auf einem Berg von Rücklagen, der für die Erweiterung der Mönchsberggarage aufgebaut wurde. Die wurde bekanntlich nach der Bürgerbefragung abgesagt.
Ende 2020 betrug das Guthaben mehr als acht Millionen Euro. Es dürfte seither weiter angewachsen sein. Bürgermeister Harald Preuner (ÖVP) hatte die Idee, das Parkhaus bei der Messe zu übernehmen und mit dem Geld zu sanieren. Diese Pläne sind aber wieder eingeschlafen. Ein – wohl kleiner – Teil des Geldes ist in die aktuelle Charme-Offensive der Garagen-Betreiber geflossen.
Mit dem Spruch, „Du hast immer einen Parkplatz in meinem Herzen“, wird fürs Autofahren in die Altstadt geworben. Bürgerlisten-Verkehrssprecher Lukas Bernitz findet das gar nicht lustig. „Die Garagengesellschaft hat offenbar überhaupt keinen Genierer mehr“, sagt er. Bernitz fordert stattdessen Maßnahmen, die den Autoverkehr reduzieren.
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