Eine tote junge Oberösterreicherin und 46 Verletzte - das ist die traurige Bilanz des Busunfalls im September in Kärnten, bei dem Studentin Jana (19) aus Weibern starb. Videoaufzeichnungen aus der Fahrerkabine belegen jetzt: Der Lenker hatte bei der Polizei offenbar nicht die Wahrheit gesagt.
„Die Aussage des Lenkers stimmt nicht mit den Aufzeichnungen der Videokamera aus dem Führerhaus überein“ – so lautet das kurz zusammengefasste Fazit der offiziellen Begutachtung. Heißt: Der Chauffeur hat die Unwahrheit gesagt.
Kontrolle verloren
Zur Erinnerung: Nach dem fatalen Unfall im vergangenen September auf der Friesacher Straße in Kärnten behauptete der Ukrainer in seiner Einvernahme, nach einer Wasserflasche gegriffen und dabei die Kontrolle über den Flix-Doppeldeckerbus verloren zu haben.
Dashcam entlarvte die Lüge
Doch die erschreckenden Bilder der Dashcam sprechen eine andere Sprache – wenngleich auch eine noch unverständlichere: Der Lenker saß demnach völlig normal, ohne unnatürliche Bewegungen gemacht zu haben, am Steuer, als der Bus in Kärnten gegen die Leitschiene krachte und im Straßengraben landete. Die 19-jährige Jana aus Weibern, die auf dem Weg zu ihren urlaubenden Eltern nach Italien war, kam dabei ums Leben, 46 weitere Passagiere wurden teils schwer verletzt.
Fahrtenschreiber war nicht manipuliert
Sekundenschlaf schließe man als Ursache aus, wie die „Krone“ erfuhr – zumal auch die Fahrtenschreiber nicht manipuliert, und demnach die Ruhezeiten eingehalten wurden. Es war schlicht und ergreifend ein Fahrfehler, der zu dem Drama geführt hat. Weshalb der Lenker (27) bei der Einvernahme das Wasserflaschen-Märchen auftischte, erschließt sich niemandem so richtig. Womöglich dachte er, dass es für ihn aus rechtlicher Sicht „einfacher“ würde. Doch so oder so: Ermittelt wird wegen fahrlässiger Tötung. Bei einer Verurteilung steht darauf bis zu ein Jahr Gefängnis.
Traurige Weihnachten in Weibern
In Weibern hingegen wird es heuer ein sehr trauriges Weihnachtsfest geben. Denn die 19-jährige Jana wurde durch den schrecklichen Unfall viel zu früh aus dem Leben gerissen. Die Musikstudentin hatte sich mit ihrem Freund auf dem Weg nach Italien befunden, um dort ihre Eltern zu treffen, die in Venedig waren.
Auch der Onkel des Opfers starb in diesem Jahr
Es war nicht der einzige Schicksalsschlag, der Familie und Freunde heuer bereits getroffen hat: Janas Onkel, der Musiker und Anwalt Franz R., der im Mai seinen 50. Geburtstag gefeiert hatte, erlag am 3. August einer Krebserkrankung. Er hatte mit seinen beiden Brüdern 1987 zur Gründungsmannschaft einer der bekanntesten oberösterreichischen Bands gehört.
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